Mottinger's Meinung

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Mein Liebesbrief an Rogue Nation, dem 5. Mission Impossible Film

Ihr habt es auf meinem Blog bestimmt schon mitbekommen. Ich hab eine Schwäche für Filme, in denen der Hauptdarsteller am liebsten alles selbst macht. Tom Cruise, der Verrückte, der sich an ein fliegendes Flugzeug klammert wie ein Kind an seinen Lutscher, ist da ganz vorne dabei. Und genau deshalb liebe ich Mission Impossible Rogue Nation. Ja, ich weiß, das ist der fünfte Teil einer Reihe, bei der man sich langsam fragen könnte: Muss das noch sein? Spoiler: Yapp, es muss!

Und yapp, das Franchise ist soooo gut, dass ich aktuell die meisten meiner Posts drum drehen. Mission Impossible 4 Ghost Protocol vor knapp 2 Wochen gesehen, dort sind auch die anderen Reviews verlinkt. Aber kommen wir zurück zu Rogue Nation.

Schon die ersten Minuten von Rogue Nation sind ein Schlag ins Gesicht für alle, die meinen, Actionfilme wären ausgelutscht. Tom, ich nenn ihn einfach mal so, hängt an einem verdammten Flugzeug, das abhebt. Kein Greenscreen-Gschichtl, kein billiges Tricksen. Der Typ hängt da wirklich. Ich hab die Behind-the-Scenes-Videos gesehen und dachte mir nur: Alter, Tom, du spinnst komplett. Aber ich lieb’s! Und Millionen Fans auch.

Und dann, wie’s halt so ist: Neues Abenteuer, neuer Regisseur. Christopher McQuarrie steigt ins Boot und haut gleich mal eine ordentliche Duftmarke rein. Man merkt, dass er mit Tom eine Bromance Par De Deluxe hat. Das hier ist nicht nur ein weiterer Auftrag für Ethan Hunt, das ist jetzt definitiv eine Mission aus Herzblut. Und das spürt man echt überall: in jeder Verfolgungsjagd, jedem Faustkampf und jedem halb wahnsinnigen Stunt.

Die Dynamik zwischen den Figuren ist ein Wahnsinn. Benji, der Nerd mit Herz (Simon Pegg, ich küss deine Stirn), bekommt endlich mehr Screentime. Jeremy Renner als Brand? Super, auch wenn er eher im Hintergrund den Schreibtischtiger gibt. Und dann natürlich Luther Stickell. Alter Schwede, Ving Rhames, du bist ein Geschenk! Seine bromantische Loyalität zu Ethan hat mir mehrmals das Herz aufgehen lassen.

Aber der wahre Star? Rebecca Ferguson als Ilsa Faust. Diese Frau betritt die Bühne und wischt mit halb Hollywood den Boden auf. Elegant, tödlich, mysteriös. Genau so will ich meine weiblichen Actionheldinnen sehen. Keine Aufgesetztheit, kein Klischee-Girlpower-Schmarrn. Ilsa ist einfach nur cool. Punkt. So sieht Frauen Power aus! Period!

Die Story? Klar, ein bissl übertrieben. Ein geheimer Club von abtrünnigen Agenten, die Chaos verbreiten wollen? Logisch. Aber wisst ihr was? Mir doch wurscht! Das Syndikat mit Salomon Lane an der Spitze ist ein Schurke wie aus dem Bilderbuch: ruhig, berechnend und saugefährlich. Sean Harris nuschelt sich durch seine Dialoge, dass man manchmal zweimal hinhören muss, aber genau das macht ihn so creepy.

Und diese Szene in der Wiener Oper! Meine Herren, ich hab mich kurz gefragt, ob ich nicht doch im falschen Film sitze. So viel Stil, so viel Spannung und eine Operndarstellung als Hintergrund für einen Mordanschlag? Ganz ehrlich: Wer auch immer sich das ausgedacht hat, verdient einen Kranz aus Kaiserschmarrn und Apfelstrudel. Klar war ganz Österreich aus dem Häuschen, als Cruise mit Entourage 2015 in Wien zu gegen war.

Der Humor kommt zum Glück auch nicht zu kurz. Aber nicht dieser peinliche Marvel-Gewäsch, wo dauernd ein blöder Spruch jede Spannung killt. Nein, hier ist es echte Screwball-Comedy, charmant und passend.

Rogue Nation ist nicht perfekt. Eh klar, kein Film ist das wirklich. Manchmal wird’s ein bisserl verwirrend, manchmal fragt man sich, wie Ethan Hunt eigentlich noch lebt. Aber genau dieses Drübersein, dieses Etwas-zu-viel, macht es aus. Es ist Popcornkino, aber mit Stil. Und einem Augenzwinkern, das ich einfach nicht widerstehen kann.

Und seien wir uns ehrlich. Also so richtig Butter bei die Fisch. Wenn der fünfte Teil einer Reihe immer noch so viel Spaß macht, dann hat da jemand verdammt viel richtig gemacht.

Ich kann’s jedenfalls kaum erwarten, demnächst über Fallout zu schreiben. Spoiler: Es wird noch besser. Also bleibt dran, Popcorn griffbereit und lasst uns gemeinsam feiern, dass Actionkino manchmal doch noch richtig geiler Scheiß sein kann. Auf Mottinger’s Blog ziehen wir diesen ReWatch Marathon jetzt bis zum Ende durch und ich freu mich schon wie ein Schnitzel auf den letzten Teil im Sommer dann. Let’s do it!