Wien bekommt ein neues Museum: Das Österreichische Museum für Schwarze Unterhaltung und Black Music

April 26, 2022 in Ausstellung

VON MICHAELA MOTTINGER

Das Belvedere 21 wird zum Haus für Schwarze Kultur

Bild: © Hannah Aders

Als neue Dependance des Belvedere, und in Kooperation mit den Wiener Festwochen, versammelt das Österreichische Museum für Schwarze Unterhaltung und Black Music Geschichten von Schwarzen Künstlerinnen, Künstlern  und Entertainerinnen, Entertainern, die in der weiß dominierten deutschsprachigen Unterhaltungsindustrie zu Prominenz gekommen sind. Mit seiner Eröffnung am 14. Mai positioniert sich das

ÖMSUBM als führendes Museum für Schwarze Kultur und Popularmusik im deutschsprachigen Raum. Das ÖMSUBM verdeutlicht die Bedingungen für die Karrieren von unter anderem Olive Moorefield, Arabella Kiesbauer, den Rounder Girls, Mola Adebisi, Jessye Norman, Billy Mo oder Roberto Blanco im Zeitraum von den 1940ern bis in die frühen Nullerjahre, die einen Wendepunkt zwischen dem Bedeutungsverlust des Programmfernsehens und dem Beginn der YouTube-Ära markieren.

Mit Dalia Ahmed, Joana Tischkau, Anta Helena Recke, Elisabeth Hampe und Frieder Blume stellt das Belvedere dem ÖMSUBM ein international erfahrenes Leitungsteam voran. Die Kuratorinnen und Kuratoren, die 2020 bereits das Deutsche Museums für Schwarze Unterhaltung und Black Music gegründet haben, werden ab 15. Mai den Ausstellungspavillon des ehemaligen Belvedere 21 bespielen. Die Eröffnung findet am 14. Mai ab 18 Uhr bei freiem Eintritt statt. Stella Rollig, Generaldirektorin Belvedere:Ein Museum für Schwarze Unterhaltung und Black Music war hierzulande längst überfällig. Mit der Übergabe des Standorts Belvedere 21 an das ÖMSUBM nehmen wir eine Umwidmung vor, mit der die Geschichte der österreichischen Populärkultur neu geschrieben wird“.

Das Leitungsteam: Joana Tischkau, Frieder Blume, Dalia Ahmed, Anta Helena Recke und Elisabeth Hampe. Bilder: © H. Aders, Clemens Fantur

Bild: © Hannah Aders

Das ÖMSUBM lässt die Inszenierungsstrategien Schwarzer Stars angesichts eines mehrheitlich weißen Publikums sowie ermächtigende Strategien der Subversion zum Thema werden. Das Museum beherbergt eine umfassende und beständig wachsende multimediale Sammlung von Schallplatten, Magazinen, Autogrammen und Erinnerungsstücken. Die Sammlung ist erweiterbar, denn Schenkungen, Ankäufe und Leihgaben von Privatpersonen bilden den Kern des Archivs.

Jeden Samstag ab 18 Uhr bietet das Museum ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm mit Performances, Vorträgen, Panels und Konzerten. Aktuell in Österreich lebende Schwarze KünstlerInnen, AktivistInnen und Medienschaffenden wie Arabella Kiesbauer, Claudia Unterweger, Tonica Hunter, Mireille Ngosso, Abgeordnete zum Wiener Landtag und Gemeinderat, oder Kim Cooper treten in Dialog mit der Sammlung des Museums und machen das ÖMSUBM zu einem Ort des zukunftsweisenden Austauschs.

www.belvedere.at

26. 4. 2022