Theater in der Josefstadt: Die Strudlhofstiege

September 6, 2019 in Bühne

VON MICHAELA MOTTINGER

Der Totentanz des letzten Überlebenden

Silvia Meisterle als Editha/Mimi Pastré, Martin Vischer als René von Stangeler, Igor Kabus als Fraunholzer, Marlene Hauser als Thea, Alma Hasun als Paula Pichler, Alexander Absenger als Honnegger, Dominic Oley als Eulenfeld, Pauline Knof als Etelka von Stangeler und Matthias Franz Stein als Konsul Grauermann. Bild: Sepp Gallauer

Mit einer Hommage an Heimito von Doderer starten die Wiener Theater in die neue Saison. Bevor kommende Woche Anna Badora am Volkstheater eine Franzobel-Bearbeitung von dessen „Merowingern“ auf die Bühne heben wird, hatte gestern am Theater in der Josefstadt ein weiteres von Doderers „berühmten ungelesenen Büchern der Weltliteratur“ Premiere. So zumindest nennt Nicolaus Hagg „Die Strudlhofstiege“, er, der als Autor für jene Dramatisierung des 900-Seiten-Romans verantwortlich zeichnet, die nun an der Josefstadt uraufgeführt wurde.

Hagg ist ausgewiesener Doderer-Experte. Für die Festspiele Reichenau war er 2009 schon einmal mit dem Monumentalwerk befasst, später auch mit Doderers „Die Dämonen“. Was ihm nun bei der neuerlichen Beschäftigung mit der „Strudlhofstiege“ gelungen ist, ist die Verdichtung der Verdichtung. Hagg macht aus der Vielzahl der raffiniert ineinander verflochtenen, von Zeitsprüngen durchbrochenen, oftmals schwer zu überblickenden Erzählstränge ein konzentriertes Kammerspiel mit etwa einem Dutzend Charakteren, Miniaturen, die er bis ins Detail ausgearbeitet hat. Heißt: Hagg folgt der Vorlage zwar in der Skizzenhaftigkeit ihrer Szenen, versteht es aber gleichzeitig, die eigentliche Handlungsarmut des Buchs bei gleichzeitiger permanenter Innenschau der Figuren stilistisch nachzuformen.

Zusätzlich bedient er sich eines Kniffs, einer Vorblende, mit der er gleichsam genialisch auf das Erscheinungsjahr des Textes, 1951, verweist, und ergo auf Doderers zwischen den Zeilen verborgenes Wissen, auf welch Grauen nach den Romanjahren 1910/11 und 1923/1925 seine Protagonisten zusteuern. Hagg schlägt die Brücke von der Hurra-schreienden Gewaltmentalität anno k.u.k. zum Nationalsozialismus und Doderers eigener NSDAP-Verstrickung. Und so begegnet man Major Melzer, Amtsrat in der Tabakregie, im Jahr 1945. Die Offiziersuniform ist Wehrmacht, Melzer nunmehr Überlebender zweier Weltkriege, ein schwerst Traumatisierter, der die Vergangenheit zum Totentanz bittet. Grete Siebenschein im Konzentrationslager ermordet, Mary K. ebenfalls abgeholt, René von Stangeler Selbstmord aus Überdruss, erfährt man, die ganze Geschichte wie ein Wettlauf zum Tode, bei dem Etelka von Stangeler bekanntlich als erste ankam.

Ein (lebens)müder Melzer und sein guter Geist: Ulrich Reinthaller und Roman Schmelzer als gewesener Major Laska. Bild: Sepp Gallauer

Eine überdrehte Etelka von Stangeler tanzt in ihren Untergang: Pauline Knof und Alexander Absenger als Teddy von Honnegger. Bild: Sepp Gallauer

In der wie stets sensiblen, zartfingrigen, atmosphärisch starken Regie von Janusz Kica gestaltet Ulrich Reinthaller einen Melzer in Stasis. Alles an diesem Mann ist erstarrt, versteinert, reglos geworden. Reinthaller spielt das wie in Trance, der ohnedies entscheidungsunfähige, durchs Dasein mäandernde Melzer wird bei ihm endgültig zur Blassheit in Person, einer, der zum Schluss nicht einmal plausibel machen kann, ob er tatsächlich die Waffe gegen sich richtet oder nicht. Zum Zwiegespräch, zum laut gesprochenen Gedankenaustausch, stellt ihm Hagg den gewesenen Major Laska zur Seite, Roman Schmelzer als im Ersten Weltkrieg gefallener Freund, der Figuren wie Publikum als (guter) Geist durch die Geschehnisse begleitet und Erinnerungen auffrischt.

Dies eine durchaus nützliche Funktion, fühlt man sich zwischen den aneinandergereihten Momenten mitunter doch ein wenig alleine gelassen, mit einem „Wie war?“ und „Wer war?“ im Kopf, Fragen, auf die Schmelzers Laska Antwort weiß. Ist der von Editha Pastré eingefädelte Tabakregie-Betrug die Rückblende, an der Hagg am stärksten interessiert scheint, so führt er neben Melzer René von Stangeler als zweiten Hauptcharakter ein, Doderers Alter Ego, den Hausneuzugang Martin Vischer mit einer Fahrigkeit, fast Verwirrtheit ausstattet, die sein Ende schon vorwegnimmt. Seinen ihn beständig demütigenden Vater, Oberbaurat von Stangeler, gibt Michael König mit der ganzen Dominanz eines Patriarchen.

Als Etelka von Stangeler lechzt Pauline Knof gekonnt nach Freiheit und Freizügigkeit, belässt ihre Figur dabei aber so weit im Gutbürgerlichen, dass man ihr die Schwesternschaft zu Swintha Gersthofers Asta deutlich ansieht. Igor Kabus versucht als Etelkas Geliebter Robby Fraunholzer mit deren Eskapaden mitzuhalten. Matthias Franz Stein trägt als Etelkas Ehemann, Konsul Grauermann, sein Schicksal mit Würde und ab und an mit trockenem Humor. Alma Hasun ist eine sympathisch zupackende Paula Pichler, Marlene Hauser eine zu Herzen gehende Thea.

Zwei der besten darstellerischen Leistungen: Silvia Meisterle als Editha/Mimi Pastré und Dominic Oley als Rittmeister von Eulenfeld. Bild: Sepp Gallauer

Überzeugend in ihrem Spiel: Matthias Franz Stein als Konsul Grauermann, Alexander Absenger als Honnegger und Martin Vischer als René von Stangeler. Bild: Sepp Gallauer

Bleibt das Dreigestirn der Leicht- und Schnelllebigkeit, und damit die drei herausragenden Leistungen dieser Aufführung: Silvia Meisterle, die es meisterhaft versteht, den „Duplizitätsgören“, der „bösen“ Editha und der „braven“ Mimi Pastré, Kontur zu verleihen, und Dominic Oley und Alexander Absenger, die als schlitzohrig-spitzbübische Salonlöwen Rittmeister von Eulenfeld und Teddy von Honnegger immer wieder dafür sorgen, dass der Abend nicht an Fahrt verliert.

Die sinistren sind eben die dankbarsten Rollen und ihnen hat Hagg die besten von Doderers distanziert-ironischen Sätzen mundgerecht aufbereitet, vieles klingt da wie für diese Tage geschrieben, Seitenhiebe auf Politik und Wirtschaftsinteressen, in geschliffener Sprache und voll Wortwitz.

Nach zweieinhalb Stunden ist Ulrich Reinthallers Melzer wieder in seiner 1945er-Gegenwart angelangt und erhebt Klage gegen jene, die zu Hakenkreuze krochen, die den Heiland gegen’s Heil! eintauschten, der Tod von Millionen, und der tote Laska verzeiht ihm nicht, dass er, der schon „ein Mensch“ war, sich wieder zum Soldaten machen hat lassen. Aber ach, Melzer und der ewige Umstand, dass er „eine selbständige Art zu existieren überhaupt noch nicht besessen hat …“

Derart wird „Die Strudlhofstiege“ in der belesenen Bearbeitung von Nicolaus Hagg und der behutsamen Inszenierung von Janusz Kica zur Österreich-Elegie, zur Antenne für eine Tanz-auf-dem-Vulkan-Stimmung, die schon wieder um sich greift. „Wohin geht eine Welt, wenn sie untergeht? Wohin weicht ihr Urgrund? Oder härtet er vielleicht aus in den Menschen, die den Untergang durchleben?“, fragt Nicolaus Hagg. Mit ihrer Saisonauftakt-Premiere beweist die Josefstadt jedenfalls, dass sie gewillt ist, ihr striktes Eintreten für Humanismus und Empathie mit dem Programm 2019/20 fortzusetzen.

Nicolaus Hagg im Gespräch über Doderers Dämonen: www.mottingers-meinung.at/?p=20209

Video: www.youtube.com/watch?time_continue=4&v=EKGIY-0nfxM

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  1. 9. 2019

Theater in der Josefstadt: Radetzkymarsch

Mai 17, 2019 in Bühne

VON MICHAELA MOTTINGER

Die papierene Welt wird in der Luft zerrissen

Freunde im Feld: Florian Teichtmeister als Carl Joseph von Trotta und Alexander Absenger als Rittmeister Tattenbach. Bild: Moritz Schell

Dass man am Dramatisierungsversuch des Joseph-Roth-Romans „Radetzkymarsch“ nur in mal mehr, mal weniger Schönheit scheitern kann, haben schon andere bewiesen. Nun darf sich auch Regisseur Elmar Goerden in diese Riege durchaus illustrer Namen reihen, sein Zugriff auf den Stoff vom Theater in der Josefstadt stolz Uraufführung genannt und gestern ebendort über die Bühne gegangen, seine Inszenierung ein knapp zweistündiges Experiment.

Das lediglich an der Oberfläche des monumentalen Wunderwerks kratzt, aber nie wirklich unter die Haut geht. Was der Aufführung fehlt, ist diese gewisse Tanz-auf-dem-Vulkan-Atmosphäre, mittels der sich Untergang der Habsburger Monarchie und Niedergang der Trotta-Dynastie mischen, wenig weist hier auf den Seelenzwiespalt von dekadenter Lebensführung, Standesdünkel und devoter Pflichterfüllung hin, die der besseren k.u.k.-Gesellschaft schließlich zum Schicksal wurde. Nichts verweist ins Heute, da ein neuer Nationalismus die Länder Europas wie dereinst im Vielvölkerstaat gerade wieder auseinandertreibt.

Goerdens Arbeit ist, wiewohl Carl Joseph von Trotta dem Trunke ja nicht abgeneigt ist, allzu nüchtern. Florian Teichtmeister, den Hausherr Herbert Föttinger bei der Premierenfeier Richtung Burgtheater verabschiedete, zeigt ihn nicht als sensiblen, weichen Charakter, sondern von Beginn weg resignativ, müde, ohne Hoffnung auf ein – in jeder Bedeutung des Wortes – Fortkommen.

Peter Scholz, hier als Kapturak, mit Florian Teichtmeister und Alexander Absenger. Bild: Moritz Schell

Joseph Lorenz als Bezirkshauptmann Franz von Trotta und Florian Teichtmeister. Bild: Moritz Schell

Das mag daran liegen, dass ihm eine schwarzgewandete Parze gleich zu Anfang sein Ende vorhersagt, den tödlichen Treffer beim Wagnis, für seine Kameraden Wasser aus einem Brunnen zu schöpfen. Der Gedanke tut sich auf, ob das Ganze so etwas wie Carl Josephs Albtraum ist, dem er erstaunt zusieht, während ihn die Geister seiner Vergangenheit heimsuchen. Andrea Jonasson gibt die hier androgyn schillernde Figur des Grafen Chojnicki als eine Art mephistophelischen Conférencier, ein Chacun à son Goût umlächelt ihre Lippen, doch wie das Gros der Darsteller wechselt sie zwischen Erzählstimme und ihrer Rolle, beides in ausschließlich Originaltext.

Und in einem Tempo, das so rasch von der Totalen ins tiefste Innere der Figuren zoomt und wieder zurückschnellt, dass einem schwindlig werden könnte. Das ist einer der gelungenen Einfälle Goerdens, wenn auch nicht nagelneu, um die Diskrepanz zwischen Gedachtem und Gesagten zu verdeutlichen. So kommt‘s beispielsweise in einer Abschiedsszene zwischen Bezirkshauptmann und Leutnant Trotta aus dem Off: „Obwohl er sagen wollte: Ich liebe dich, mein Sohn!, sagte er lediglich: Halt dich gut.“

Andrea Jonasson als Graf Chojnicki. Bild: Moritz Schell

In diversen Rollen: Pauline Knof, Alexander Absenger, Alexandra Krismer, Michael König und Oliver Rosskopf. Bild: Moritz Schell

Diesen Franz von Trotta stattet Joseph Lorenz als erstem Leidenden am Mythos des Helden von Solferino mit steifer Oberlippe aus, seine Kaisertreue ist das verkrustete Korsett, das ihm die Atemluft aus dem Körper presst, und Lorenz, ein Meister in der Gestaltung des Altösterreichischen, gelingt es, diese Haltung zu wahren, obwohl er in der schnellen Szenenabfolge de facto nicht viel zum Spielen kommt. Mit Jonasson, Teichtmeister und Lorenz hat es sich auch schon mit der Ausführung nur einer Figur, andere stemmen bis zu fünf Rollen.

Michael König etwa alle Alten, vom verwichenen Stammvater Trotta, der sich per Blick durch seinen Gemälderahmen bemerkbar macht, bis zum sterbenden Diener Jacques, der ihm allerdings zur Nachthemd-Karikatur gerät. Gelungen dafür, apropos: Nachthemd, sein Sekundenauftritt als Kaiser Franz Joseph, den der König nicht als senilen Herrscher zeigt, sondern als einen, der in diskreter Audienz mit Trotta-Lorenz die Angelegenheiten für Trotta-Teichtmeister regelt. Nicht viel mehr als vorbeihuschen auch Pauline Knof als die Geliebten Katharina Slama und Eva Demant, mit beide Mal letalem Ausgang.

Und Alexandra Krismer, die Carl Josephs Nummer drei, Valerie von Taußig, wenigstens etwas groteske Exaltiertheit anzuhaften vermag. Mit Alexander Absenger und Oliver Rosskopf ist sie auch auf diverse Offiziere abonniert, wobei das Trio das militärische Personal in unterschiedlichen Schattierungen von schrill anlegt. Peter Scholz ist erst der jüdische Regimentsarzt Doktor Max Demant, dann Kasinobetreiber Kapturak, bleibt aber in Goerdens Versuchsanordnung in beiden Rollen blass.

Zum papierenen Gesamteindruck passt das Setting von Silvia Merlo und Ulf Stengl, ein mit dem empfindlichen Material ausgekleidetes Gerüst, Stelen einer steril-weißen Welt, die mit Ausbruch des Krieges vom Ensemble in der Luft zerrissen wird. Als wär’s das Synonym einer strahlenden Fassade, die längst am seidenen Faden hing. Immerhin: Ein stimmiges Schlussbild für einen Abend, der den Weitblick in den Abgrund zwar verweigert, aber vom Publikum mit freundlichem Applaus bedankt wurde.

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  1. 5. 2019

Theater in der Josefstadt: Jacobowsky und der Oberst

April 21, 2019 in Bühne

VON MICHAELA MOTTINGER

Mit einem Lachen den Leidensweg entlang

Je länger die Flucht, je größer die Verzweiflung: Johannes Silberschneider, Matthias Franz Stein, Herbert Föttinger und Pauline Knof. Bild: Sepp Gallauer

Die Bühne ist so dunkel, wie die Aussichten duster. Im Pariser Hotel „Mon Repos et de la Rose“, dieses wegen nächtlicher Flugangriffe der Nazis in Finsternis getaucht, lernen einander der jüdische Kaufmann Jacobowsky und der polnische Oberst Tadeusz Boleslav Stjerbinsky kennen. Man wird zur Schicksals- gemeinschaft, weil ersterer ein Fluchtauto kaufen, das zweiterer fahren kann – zumindest sährrr gut geradeaus. Beide wollen zu den Schiffen, die an der Atlantikküste ablegen.

Der eine, um dem Konzentrationslager zu entgehen, der andere, weil er seiner Exilregierung in London wichtige Papiere zu überbringen hat. Doch da die Charaktere unterschiedlicher kaum sein könnten, wird die Stimmung während der Reise zunehmend angespannter. Aus diesem Umstand bezieht Franz Werfels von ihm so genannte Komödie einer Tragödie „Jacobowsky und der Oberst“, 1941/42 im amerikanischen Exil verfasst und eine Verarbeitung eigener Fluchterlebnisse, sowie derer des polnischen Bankiers Jakobowicz, ihren Witz. Am Theater in der Josefstadt hat nun Janusz Kica das Stück inszeniert, schnörkellos, ganz auf die Kraft des Textes und der grandiosen Darsteller setzend, wobei er die Figur Jacobowsky zusätzlich von ihrem allegorischen Charakter befreit. Der in allen Aspekten geglückte Abend ist ein weiterer starker Beitrag zum Spielzeitmotto des Hauses: „Flucht und Heimatlosigkeit“.

Johannes Silberschneider und Herbert Föttinger gestalten das Gegensatzpaar. Silberschneider füllt seine Rolle mit jener verschmitzten Ironie, die einem das Lachen entlang ihres Leidenswegs erst ermöglicht. Jacobowsky hat gelernt, dem Schrecken mit Galgenhumor zu begegnen, also macht Silberschneider Werfels überidealisiertes Geschöpf zum menschlichen Wesen, durch die Art, wie er deren Aperçus in höchster Abgeklärtheit zum besten gibt. Man glaubt diesem lebenslang Vertriebenen, der sich zwischen weltlichem Zweckoptimismus und biblischem Todesrealismus eingerichtet hat, dass er, wie er sagt, will, dass sich alle wohlfühlen, damit er sich selber wohlfühlen kann. Jacobowskys Leitsatz von den stets vorhandenen zwei Möglichkeiten, ist gleichsam das Motto des Stücks, und Silberschneider spielt ihn als feinsinnigen, überlegten Logiker, der es mit Finesse versteht, sogar der Wehrmacht einen Kanister Benzin abzuluchsen.

Dass so einer vom entfesselten Temperament Stjerbinskys gefordert ist, versteht sich. Herbert Föttinger ist als Silberschneiders Antagonist ein kongenialer Widerpart, zunächst eitler Haudegen und charmanter Womanizer, der für jede Dame „in der Kathedrale seines Herzens“ eine Kerze brennen hat, latent antisemitisch und ein arroganter Anschaffer. Föttinger zieht als grantiger, auf Jacobowsky immer eifersüchtigerer Offizier alle Komödienregister, sein polnischer Kunstakzent trägt zum Gaudium bei, doch während Stjerbinsky erst noch wehleidig jammert sährrr schwärmüttig zu sein, gibt Föttinger der Figur mehr und mehr Kontur, als Stjerbinsky tatsächlich am Verlust seines Status und seiner Uniform, muss er sich doch als Zivilist tarnen, zu kranken beginnt. Dieser Stjerbinsky berührt in seinem seelischen Abstieg so, dass Föttinger am Ende dessen Katharsis plausibel vermitteln kann.

Matthias Franz Stein und Herbert Föttinger. Bild: Sepp Gallauer

Pauline Knof und Herbert Föttinger. Bild: Sepp Gallauer

Herbert Föttinger und Johannes Silberschneider. Bild: Sepp Gallauer

So wie zwischen Silberschneider und Föttinger die Pointen sitzen, so verstehen auch Matthias Franz Stein als Szabuniewicz und Pauline Knof als des Obersts Geliebte Marianne diese zu setzen. Stein gelingt als ergebenem Pfeifendeckel perfekte Sidekick-Komik. Dass er sich auf der Flucht „nur keine Weiber“ wünscht, ist allerdings zwecklos, holt sein Befehlshaber doch auf der Fahrt zum Meer seine Liebste Marianne ab, und Pauline Knof ist ganz wunderbar als lieblich-naive Tagträumerin, bevor sie ihre Marianne zur einzig noch handlungsfähigen Person entwickelt. Je verzagter Jacobowsky wird, je schwächer der Oberst, umso stärker sie.

Nicht umsonst hat Werfel für sie den Namen der Nationalfigur der Franzosen gewählt, und so ist es nur folgerichtig, dass Knofs Marianne das Schlussbild gehört, in dem sie sich, schwarz gekleidet und mit Pistole im Anschlag, als Mitglied der Résistance ausgibt. Kica gelingen großartige Szenen, komisch, wenn sich Marianne und Stjerbinsky beim Wiedersehen ein hochtheatralisches Drama liefern, das Jacobowsky ob des lebensgefährlichen Zeitverlusts fassungslos kommentiert, tragisch, wenn der Oberst wegen einer Gestapo-Kontrolle zum Geisteskranken mutieren muss, den die „Gattin“ mithilfe des Aushilfsirrenwärters Szabuniewicz in die nächste Klinik zu bringen gedenkt. Auch diese Farce natürlich ein Trick, der Jacobowsky eingefallen ist.

Wie Janusz Kica mit Silberschneider, Föttinger, Knof und Stein detailreiche Charakterstudien erarbeitet hat, so tat er das ebenso in den zwei Dutzend Miniaturen. Wie es ein Markenzeichen des Ensembletheaters Josefstadt ist, ist die Produktion durchwegs luxuriös besetzt: mit Ulli Maier als resoluter Hotel-Chefin Madame Bouffier, Alma Hasun als leidenschaftlicher „leichter Person“ oder Gerhard Kasal als gutgläubigem deutschen Oberleutnant. Alexander Absenger ist als zynischer „tragischer Herr“ zu sehen, Johannes Seilern als sich unantastbar glaubender Membre de l’Académie Française, Siegfried Walther als um Ruhe bemühter Wirt Clairon, Therese Lohner als unnachgiebiges Mädchen Mariannes, Ginette, Patrick Seletzky als grausamer Gestapo-Mann.

Ulli Fessls „alte Dame aus Arras“ wird nicht umsonst ein „Kraftwerk an Panik“ genannt, Ulrich Reinthaller überzeugt als zwiespältiger britischer Agent, Michael Schönborn als Flic, der erst nach Dienstschluss mitfühlend werden darf. Ihnen allen bietet die Aufführung dank Kicas kluger Regie einiges an Entfaltungsmöglichkeit. Kica zeigt all das ohne krampfhaften Dreh ins Heute, sind Werfels Themen von Zukunft, die aus Zusammenhalt entsteht, und Vertrauen, das alle Feindseligkeiten überwindet, doch ohnedies zeitlos. Dass sich ohne viel geistigen Aufwand dennoch Assoziationen zur Gegenwart herstellen lassen, liest sich auch in einem Text Georg Stefan Trollers im Programmheft. Wenn der Autor dort über den Emigranten als, von den Staaten, in die er flieht, „Illegalen“, „Störfaktor“, „Parasiten“ gesehenen schreibt, kann man nicht anders, als an ein Österreich zu denken, dass es seit Kurzem wieder gibt.

Video: www.youtube.com/watch?v=nnlEZf2lC7g          www.josefstadt.org

  1. 4. 2019

Kammerspiele: Acht Frauen

November 9, 2018 in Bühne

VON MICHAELA MOTTINGER

Der Tod steht ihnen gut

Die Damen werden handgreiflich: Isabella Gregor, Marianne Nentwich, Susa Meyer, Silvia Meisterle, Swintha Gersthofer und Sandra Cervik. Bild: Sepp Gallauer

Suspense so geschmeidig in Chansons umzusetzen, das muss einem erst einmal gelingen. Franz Wittenbrink führt nun an den Kammerspielen der Josefstadt très français vor, wie’s geht. Er hat für Herbert Föttingers Neuinszenierung der Krimikomödie „Acht Frauen“ die Bühnenmusik komponiert. Mal darf frech gejazzt werden, mal eine zum Tango sinnlich sein, immer psychogrammatisch entlang des jeweiligen Typus und seiner besonderen Charakterzüge.

Die Damen des Ensembles beweisen solcherart nicht nur ihr schauspielerisches Können, sondern entpuppen sich als wahre Showtalente. Pauline Knof als ungebetener Gast Pierrette legt eine sexy Einlage hin, von der man nicht ahnte, dass derlei in der Charakterdarstellerin schlummert.

Der Inhalt von Robert Thomas‘ Text ist bekannt: Auf einem französischen Landsitz, abgelegen und eingeschneit, findet die Vorweihnachtsstimmung ein jähes Ende, als der Hausherr mit einem Messer im Rücken tot aufgefunden wird. Den „Acht Frauen“, Verwandten wie Bediensteten, erschließt sich bald, dass die Mörderin unter ihnen zu suchen ist. Jede hatte ein Sträußchen mit dem Verstorbenen auszufechten, Motive gibt es ergo genug, aber keine Alibis. So beginnt ein scheinheiliges Intrigenspiel, in dem scheinbar aufgeschreckte Hühner sich als skrupellose Erbschleicherinnen erweisen, tablettensüchtige Dramaqueens gegen eiskalte Königinnen der Nacht antreten, und mehr dunkle Geheimnisse ans Licht kommen, als der Mischpoche lieb sein kann.

Föttinger dämpft in seiner Arbeit den Schenkelklopfimpuls, der durchaus als Gefahr im Stück lauert. Zu sagen, er hätte daraus eine subtile Satire gemacht, wäre für den amüsanten, doch – nicht zuletzt aufgrund Ece Anisoglus uninspiriertem Grauen-Haus-Bühnenbild und Birgit Hutters elegant gestrigen Kostümen – etwas antiquiert wirkenden Abend wohl etwas viel. Doch der Regisseur kann sich auf seine Komödiantinnen verlassen, die wissen, wie sarkastisch geht, wie man Zwischentöne und Spitzen setzt und so Zwietracht sät. Föttinger gibt ihnen den Raum, sich in allen Facetten schillernd zu entfalten. Dass in seiner Interpretation die Fallhöhe vom vermeintlichen Familienidyll zur lügendurchtränkten Täterinnensuche gering ist, ist eine Entscheidung, die es anzunehmen gilt.

Das Verhältnis der Frauen untereinander ist von Beginn an ein brüchiges, die Worte zwischen ihnen fallen streitsüchtig und gereizt, es kommt nicht nur einmal zu Handgreiflichkeiten. Man ärgert sich über die Hysterie und Hypochondrie der anderen, vor allem aber über Mamys „Wunderheilung“. Als diese glänzt Marianne Nentwich. Die langgediente Josefstädterin ist von der Gaby, die sie in einer Aufführung 2004 noch spielte, zur Gabys-Mutter-Rolle avanciert, und sie macht sich sichtlich einen Spaß daraus, immer dann aus dem Rollstuhl zu hüpfen, wenn es Spannenderes zu tun gibt, als auf den Nerven der anderen spazieren zu fahren. Die Gaby ist nun Susa Meyer, die von gutbürgerlicher Hausherrin blitzschnell auf bitterböse und bissig umzuschalten weiß.

Silvia Meisterle als kesses Kammerkätzchen Louise. Bild: Sepp Gallauer

Susa Meyer, Silvia Meisterle, Sandra Cervik und Swintha Gersthofer. Bild: Sepp Gallauer

Pauline Knof beweist als mondäne Pierrette ihr Showtalent. Bild: Sepp Gallauer

Swintha Gersthofer und Anna Laimanee, sie in ihrem ersten Engagement neu am Haus, gestalten die Töchter Susanne und Catherine zwischen teenageraufsässig und jungdamenhaft. Dass Sandra Cervik in die Figur von Gabys Schwester Augustine schlüpft, ist ein Glück. Cervik macht aus der altjüngferlichen, verbiesterten Giftspritze ein Kabinettstück, mit Hingabe tut sie deren Verdächtigungen und Vermutungen und Vorstellungen von korrektem Verhalten kund, bis sie mit Verve das Entlein in einen Schwan verwandelt. Pauline Knof schließlich als letztes Mitglied der skandalösen Sippe spielt Gabys Schwägerin Pierrette als mondäne Lebefrau.

Isabella Gregor und Silvia Meisterle sind als Köchin Madame Chanel und Dienstmädchen Louise zu sehen, nach außen hin resigniert-ergeben, aber durchaus mysteriös die eine, verführerisch kess und nur widerwillig gehorchend die andere. Insgesamt lässt sich über die Darstellerinnen sagen: Der Tod steht ihnen gut. Nach Drehungen und Wendungen, Manipulationen und unsauberen Machenschaften, und dem wahren Satzfragment „Wenn wir Frauen doch nur besser zusammenhielten“, wird die Tat zweieinhalb Stunden später enttarnt. Sollte es jemanden geben, der tatsächlich keine Ahnung hat, wie’s geschehen ist – anschauen …

Video: www.youtube.com/watch?time_continue=1&v=2A9t_C2x54s

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  1. 11. 2018

Theater in der Josefstadt: In der Löwengrube

März 16, 2018 in Bühne

VON MICHAELA MOTTINGER

An der Stammeszugehörigkeit wächst die Schauspielerei

Muss die Bretter, die ihm die Welt bedeuten, nun putzen: Florian Teichtmeister als Arthur Kirsch und Alexander Absenger als Strassky. Bild: Moritz Schell

Es beginnt mit Shakespeares Shylock und Buhrufen und Pfiffen aus dem „Publikum“. Aufruhr im Zuschauerraum. Der angeheuerte Politpöbel kommt freilich vom Band, und obwohl man weiß, dass das schon dazugehört zur Theateraufführung, ist es unangenehm. So unangenehm, diese braune Bagage im Nacken, dass man aufspringen, ja, und was dagegen sagen möchte … Am Theater in der Josefstadt hatte anlässlich dessen 70. Geburtstags Felix Mitterers „In der Löwengrube“ Premiere, hatte Erstaufführung am Haus, womit das Stück dank Direktor Herbert Föttinger seiner ursprünglichen Bestimmung nun endlich zugeführt ist.

Denn der von Otto Schenk in den 1990er-Jahren initiierte, dann aber für die Bühne nicht umgesetzte Schreibauftrag an den nunmehrigen Jubilar ist eine Josefstädter Geschichte. Eine true story sozusagen. Mitterers Tragifarce erzählt vom Wiener jüdischen Schauspieler Leo Reuss, der sich im Dritten Reich als schauspielerisches Naturtalent aus den heimischen Bergen ausgab, um zu einem Engagement zu kommen. Im Sommer 1936 sprach der zünftige Bauer Kaspar Brandhofer bei Max Reinhardt in Salzburg vor. Der, enthusiasmiert ob des ungeschliffenen Diamants, vermittelte seine Entdeckung nach Wien.

Es folgte ein Engagement an der Josefstadt unter Direktor Ernst Lothar und Schnitzlers „Fräulein Else“ in der Regie von Hans Thimig. Goebbels in seinem Kampf gegen „Kulturbolschewismus und jüdische Dekadenz“ war ganz im Glück – frische deutsche Höhenluft umwehte eine miefig-österreichische Bühne. Doch Schnitzler-Sohn Heinrich – oder der Akteur selbst, da gehen die Quellen nicht konform – ließ den Schwindel auffliegen: Brandhofer war in Wirklichkeit Leo Reuss. Er emigrierte 1937 nach Amerika, wo er in Hollywood wegen seines deutschsprachigen Akzents ausgerechnet in Nazi-Rollen besetzt wurde. Für ihre Inszenierung nun hat Regisseurin Stephanie Mohr ein feines Ensemble um sich versammelt, das einmal mehr sein ganzes Können ausspielt. Allen voran Florian Teichtmeister, der in der „Doppelrolle“ des jüdischen Schauspielers Arthur Kirsch und seiner Verkleidung als Tiroler Naturbursch Benedikt Höllrigl brilliert.

Mohr stellt ein Panoptikum seltsamer Gestalten auf die von Miriam Busch bis auf ein paar Stühle leergelassene Bühne. Mitläufer und Opportunisten, Antisemiten aus Leidenschaft und über diesen Ungeist Verzweifelte, Aufbegehrer und Durchlavierer, solche mit Rückgrat und Wirbellose. Das Theater, es ist stets ein Abbild der Gesellschaft, in guten wie in bösen Zeiten. Schauspieler tragen plötzlich Uniform, und wenn Peter Scholz als Direktor Meisel sagt: „Was ist Theater anderes als Weltanschauung?“, dann ist das kein Missverständnis, oder besser gesagt: nur seinerseits, denn die kulturpolitischen Soldaten sind längst in Stellung gegangen. Mohrs gewitzte Inszenierung entwickelt an diesen Stellen eine Ausdrücklichkeit, dass einem das Lachen im Hals stecken bleibt.

Der Meisel also muss Arthur Kirsch nach dem „Kaufmann von Venedig“ entlassen, er war dem Mob zu wenig „jiddelnd“, wenn man schon einmal „typgerecht“ besetzt. André Pohl wird als Kollege Polacek einspringen und eine Persiflage dessen hinlegen, was man sonst zum Glück nur noch von einschlägigen Filmaufnahmen kennt, aber wenig später wird der Höllrigl am Bühnentürl stehen und als Wilhelm Tell das Theater gleichsam neu erfinden. Teichtmeister gestaltet das erst extrem zurückgenommen, sozusagen sprachlos gegen die Schreihälse, ein feiner Mensch, den eine grobe Zeit überrollt. “Ich liebe diese Bretter, warum soll ich sie nicht zum Abschied putzen?“, sagt er leise, als er den Bühnenboden schrubben muss.

Der Tiroler Naturbursch Benedikt Höllrigl mischt das Theaterensemble auf: André Pohl, Florian Teichtmeister, Tobias Reinthaller und Peter Scholz. Bild: Moritz Schell

Die Diva denkt zuerst an die Karriere: Florian Teichtmeister, Pauline Knof als Kirsch-Ehefrau Helene Schwaiger und Alexander Absenger. Bild: Moritz Schell

Dann aber trumpft er auf. Aus Resignation und Angst entsteht Zorn – und eine Idee. Er wird die Unterweisung übertreffen und den Nazis ein Paradebeispiel ihrer eigenen Engstirnigkeit vorführen. Teichtmeister ist herrlich als „Reschpektsperson“, als Bauernphilosoph und Politpolterer für die Führergläubigen, die er mit seinem Fanatismus für den Faschismus in Furcht und Schrecken versetzt. Als blondes Anderl-Hofer-Lookalike, als einwandfreier Ötztaler gestaltet er schon das Vorsprechen als Kabinettstückl. Der beinharte Blut-und-Boden-Hund mit dem angeborenen „Rasseninstinkt“ gibt der Mörderbrut ihr eigenes Geistesgift zum Schlucken. Umso berührender dann, wenn Teichtmeister in sehr subtilen Szenen das echte „Ich“, den Kirsch aus dem Höllrigl hervorbrechen lässt, und wie er als solcher mit kleinen Gesten Verachtung darstellt.

Ihm gelingt eine wunderbar präzise Darstellung dieses Doppelcharakters: das Schaf im Wolfspelz. Teichtmeister spielt Kirschs Anstrengung diesen Höllrigl den ganzen Tag durchzuhalten, und er spielt dessen Seelenleere angesichts des Triumphs seines Tiroler Golems. Etwa, wenn er nicht nur Wahrheiten über die anderen austeilt, sondern auch solche über sich selbst einstecken muss. Denn mit der richtigen „Stammeszugeörigkeit“ wächst, scheint’s, die Schauspielkunst.

Famos ist auch Scholz als Direktor Meisel, dem Theater als Diktatur keine Fortune bringt. Er ist ein Überlebens-Künstler zum Gotterbarmen, ein zappeliger Um-sein-Leben-Reder, ein Feigling auch, aber das mit einer Vehemenz, dass man ihm seine Ergebenheit, mit der er das System letztlich nur düpiert, ohnedies nicht glauben mag. Er durchschaut bald, was Sache ist. So wie der Bühnenmeister Eder, den Alexander Strobele als raubeinigen Wiener Hackler mit dem Herzen am linken Fleck anlegt. „Je klana da Künstler, umso greßa da Nazi“, hat ihn das Leben gelehrt, also ist auf seine Diskretion Verlass. Doch das Chaoskarussel dreht sich immer schneller und die Wadlbeißereien unter den hehren Mimen werden aggressiver. Die „Herrenmenschen“ mit den original-arischen Namen Strassky, Polacek und Jakschitz, gespielt von Alexander Absenger als seine Abgötter fürchtender „Bösewicht“, Pohl als letztlich übel zugerichteter Intrigant und Tobias Reinthaller als jugendlichem Liebhaber von Alma Hasuns Olga, verlieren zunehmend die Nerven. Pauline Knof gibt die Kirsch-Ehefrau Helene Schwaiger als eine, die alles für die Karriere opfert. Egal welches Regime, Hauptsache: im Rampenlicht. Dabei mangelt es ihrer Diva durchaus nicht an Selbsterkenntnis.

Claudius von Stolzmann hat als Goebbels einen kurzen, aber prägnanten Auftritt. Er zeigt keine – wie oft zu sehen – Karikatur des Reichsministers, sondern gestaltet einen Machtmenschen und verhinderten Theaterautor, der Höllrigl sogar zwei seiner Stücke aufzwingt. Von Stolzmann hat sich die Rolle einverleibt und entwickelt von der Stimme bis zur Gestik eine glänzende Studie des Dritten-Reichs-Architekten. Am Ende hat das Schelmenstück für Kirsch zwar kein Happy End, aber mutmaßlich eines in der Schweiz. Das Publikum hingegen wird mit dieser Produktion voll und ganz beglückt. Regisseurin Mohr findet für ihre Arbeit die Mitte zwischen Sarkasmus, Spannung und Sentiment, ihre Schauspieler treffen den von ihr vorgegebenen Ton zwischen komödiantischem Auftrumpfen und sensibler Nachdenklichkeit perfekt.

Video: www.youtube.com/watch?time_continue=3&v=j873Eo_rGRs

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  1. 3. 2018