Armes Theater Wien: Vertraulichkeiten

August 12, 2017 in Bühne

VON MICHAELA MOTTINGER

Araminte und die Frage, wer hier wen liebt

Sekretär Dubois spinnt ein feines Liebesnetz um seine Herrin, die reiche Witwe Araminte: Jörg Stelling und Krista Pauer. Bild: Vondru

Das Arme Theater Wien zeigt an seiner Sommerspielstätte, dem Ottakringer Bockkeller, dies Jahr Marivaux‘ „Vertraulichkeiten“. Die Fassung stammt von Prinzipalin und Protagonistin Krista Pauer, und nicht umsonst hat sie das übliche „falsche“ aus dem Titel gestrichen. Pauer, mit dem ihr eigenen Charme und ihrer Liebenswürdigkeit, bringt ein Liebeskarussell in Schwung, in dem niemand der Schurke ist.

Jeder der von ihr bearbeiteten Charaktere, sei er noch so ichbezogen, sei er noch so penetrant, arbeitet letztlich am Guten der Sache. Happy End für alle. Ach, ist das schön, dass es so was noch gibt. Marivaux‘ Komödie aus dem Jahr 1737 ist nämlich ein eher kalter Blick auf die bessere Gesellschaft.

Von Anfang an stellt er deren Interessen bloß – und die sind in erster Linie Vermögensanhäufung. Wenn bei ihm Menschen über Menschen reden, reden sie über Geld. Wird geheiratet, dann ein Vermögen. Wahlweise schenkt man sich auch Ländereien. Marivaux illustriert das mit großer Heiterkeit: An jedem Mann, an jeder Frau hängt das Preisschild. Wer einen anderen liebt, steigert dessen Wert, also ist Liebe von den Geschäften unmöglich zu trennen. Der große Luc Bondy hat diesem Thema seinen letzten Film gewidmet. Mit Isabelle Huppert in der Hauptrolle.

Beim ATW übernimmt Krista Pauer die Rolle der reichen Witwe Araminte. Ihr Vater Erhard Pauer hat inszeniert, mit wie stets exakter Personenführung und Feinziselierung aller Figuren. In den „Vertraulichkeiten“ geht es um einen jungen, verarmen Mann, Dorante, der der unterkühlten Bussinesslady verfällt. Die Chancen, dass sich sein Begehren erfüllen könnte, stünden bei null, hätte er nicht einen schlauen Ex-Bedienten namens Dubois, der es sich in den Kopf gesetzt hat, Dorante zum Liebesglück zu verhelfen, in erster Linie, weil Dorante ihm noch Geld schuldet, das die Witwe abdrücken soll.  Dieser Dubois also entwickelt mit größter Sorgfalt eine Intrige, die dazu führt, dass sich Araminte in den jungen Habenichts verliebt.

Herzensbrecher Dorante: Thomas Wegscheider. Bild: Vondru

Dessen Onkel Remy allerdings verfolgt eigene Pläne: Manfred Jaksch mit Aris Sas, Beatrice Gleicher und Linda Fischer. Bild: Vondru

Jörg Stelling brilliert als Dubois. Er ist in jeder Sekunde der Spielmacher im Liebesspiel, hält alle Fäden und Briefe in der Hand, um das Tun zu manipulieren und zu bestimmen. Dubois weckt in Madame Araminte den Glauben, dass sie selbstlos geliebt werde, und er weckt in Dorante den Glauben, dass seine Liebe Standesgrenzen überwinden könne. Oft denkt man, Dubois stehe immer direkt hinter den beiden Liebenden und flüstere ihnen ihren Text ein. Er ist der Untergebene, der gleich zwei honorige Herrschaften zähmt und seinem Willen unterwirft.

Doch Pauer und Pauer greifen in diese vorgewählte Statik des Stückes ein, um die Figur der Araminte zu stärken und deren Spielmöglichkeiten zu steigern. Das ist, wenn man so will, eine eigene, dramaturgische Intrige, die dem Stück eine andere Balance gibt: Araminte, die Frau, die zwangsweise „verliebt“ gemacht wird, wirkt nun wie eine Frau, die all die Irrungen und Wirrungen um ihre Person nützt, um sich aus ihren Witwenzwängen zu befreien. Sie entschlüpft dem Korsett, das ihre herrschsüchtige Mutter Madame Argante (Beatrice Gleicher als hantige, standesbewusste Upper-Class-Hyäne), ihre wankelmütige Vertraute Marton (Linda Fischer: die als beste Freundin getarnte Kratzbürste) und ihr angedachter Zukünftiger (Aris Sas als Graf Dorimont ist in dieser Fassung ein in sich ruhender, mit dem Leben zufriedener Landadeliger) um sie erdacht haben, damit sie sich den jüngeren Geliebten nehmen kann.

Und dann gibt es noch ein verhängnisvolles Porträt, das niemand sehen soll: Jörg Stelling mit Linda Fischer und Aris Sas. Bild: Vondru

Krista Pauer spielt das großartig. Die von Sitten gebundene Frau und das jüngste, neugierigste Wesen von allen im Stück. Die Heldin, aus deren Reichtum Liebe erblüht und der „Vermögensberater“, dessen großer moralischer Wert auch einen angemessenen Preis hat.

Thomas Wegscheider gibt den Dorante – halb zog sie ihn, halb sank er hin – als über seine widrigen Finanzverhältnisse semiverschnupftes Bürschlein. Er ist im Wortsinn ein anständiger junger Mann, der Madames Interessen vertritt.

Auch wenn er damit den ganzen Haushalt gegen sich aufbringt, und ist als solcher leicht zu lieben. Manfred Jaksch, last, but not least, ist großartig als aufgeräumtes Onkelchen Remy, der mit seiner schrulligen Art die Dinge mehr ver- als entwirrt. Das ATW überzeugt einmal mehr mit einem entzückenden Verwirrspiel, Prädikat: sehenswert.

Vorstellungen bis 29. August.

www.armestheaterwien.at

18. 2017

Armes Theater Wien: Liebe und Zufall

August 14, 2014 in Bühne

VON MICHAELA MOTTINGER

Eine entzückende Beschäftigung mit Marivaux

Roswitha Meyer, Florian S. Fitz Bild: © Vondru

Roswitha Meyer, Florian S. Fitz
Bild: © Vondru

Es ist ein Wagnis, sich heute mit Marivaux zu beschäftigen. Eines, bei dem ein Teil des Publikums rufen könnte: Der Zopf muss ab! Pierre Carlet de Marivaux, auch Pierre de Chamblain de Marivaux, einer der bedeutendsten Autoren der französischen Rokokowelt hat seinen guten Ruf sozusagen überlebt. Schon Zeitgenossen hielten seine Stücke für reaktionär, wertkonservativ. „Marivaudage“ wurde zum Synonym für Schwulst. Lieblingsmotiv seiner Stücke: Schuster bleib‘ in deiner Gesellschaftsschicht. Wobei Marivaux‘ Bühnenpersonal Adelige, aber keine Höflinge waren, sondern Flüchtlinge in die gemütlichen Eremitagen ihrer Landgüter. Seine Komödien schrieb er der Truppe der Comédiens italiens und ihren Stars quasi auf den Leib. (Auch die private Geschichte des Bürgerssohn Marivaux ist interessant: 1717 erheiratete er ein Vermögen, erbte 1719 ein zweites, nur um sein Geld 1720 beim Zusammenbruch der Banque royale zu verlieren. Was ihn in die Arme des Theaters und des Journalismus trieb. Er gründete Le Spectateur français; die Pompadour setzte ihm eine Leibrente aus.)

Das Arme Theater Wien nahm sich nun das Spiel von „Liebe und Zufall“ her, um daraus eine entzückende Sommerkomödie zu machen. Der Inhalt ist so simpel wie verzwickt: Silvia sieht ihrer arrangierten Hochzeit sorgenvoll entgegen. Um beobachten zu können, wer Dorante wirklich ist, bittet Silvia ihren Vater, Monsieur Orgon, beim ersten Treffen mit ihrem Zukünftigen die Rolle mit ihrer Zofe Lisette tauschen zu dürfen. Monsieur Orgon verschweigt seiner Tochter, dass Dorante genau den gleichen Plan verfolgt und mit seinem Diener Arlequin wechseln will. Amüsiert über diesen Zufall, lässt Monsieur Orgon das Verwirrspiel zu und weiht einzig seinen Sohn Mario ein, um mit ihm gemeinsam das unterhaltsame Schauspiel verfolgen zu können. Entsetzt blicken Dorante und Silvia aus der Dienstbotenperspektive auf ihre Heiratskandidaten, als sich Lisette und Arlequin in ihren Rollen einander vorstellen. Niemals könnte Dorante die hochfahrende Dame lieben, die er da sieht. Und der Herr, der sich als Dorante präsentiert, missfällt Silvia ebenfalls ab dem ersten Moment. Lisette und Arlequin allerdings finden sich und einander unwiderstehlich und verlieben sich prompt. Für Dorante und Silvia aber scheinen die Gefühle, die sie füreinander entwickeln, ein Problem zu sein, glauben doch beide, sich in einen einfachen Dienstboten zu verlieben. Und das geht ja wohl gar nicht. Das seltsame Spiel  nimmt seinen Lauf. Als Silvia herausfindet, wer Dorante wirklich ist, will sie es wissen: Ist seine Liebe so groß, dass er sie auch als Zofe heiraten würde? Und auch Arlequin muss sich irgendwann erklären …

Ja, die Luxussorgen einer Luxusclique. Marivaux‘ Rollentauschkomödie lässt die Standesdünkel sind aneinander reiben, bis die Funken fliegen. Gleich und gleich erkennt sich. Selbst in Verkleidung. Regisseur Erhard Pauer lotet die Untiefen gesellschaftlicher Grenzen aus. Ist Liebe biologischer Instinkt oder verkopftes Gefühl? Das hervorragende Ensemble gestaltet mit spitzzüngigen Sticheleien und einer gehörigen Portion Sarkasmus ein Sprachverwirrspiel. Motto: Auf die Betonung der Sätze kommt es an! Pauer treibt den Stoff auf der Scoville-Skala weit noch oben, inszeniert frisch und flott.

Krista Pauer macht aus dem Ganzen beinah ein Emanzipationsstück, ist ständig im Zwiegespräch mit dem Publikum, wo einige Männer die Schelte für ihr Geschlecht einstecken müssen. Ein als „Herr mit Brille“ entblößter Zuschauer nimmt diese sogar ab, um sich zu tarnen. Krista Pauer, einfach brillant. Doch steht ihr Roswitha Meyer als Lisette in nichts nach. In der Robe und mit Schmuck der Herrin stöckelt sie durch den Raum, als ob es kein Morgen gäbe. Très vürnehm. Aber, immer loyal, lässt sie ihren Dienstherrn Orgon wissen, dass sie bis jetzt nur getändelt habe, würde sie ihre Reize voll ausspielen, wäre der blaublütige Galan wohl hin und weg. Ein Kabinettstück, zu dem Manfred Jaksch als Orgon beruhigt seinen Segen gibt. Er kennt ja die Wahrheit. Die Offenbarungen und Eide häufen sich. Florian S. Fitz ist großartig als Arlequin, erst ein Aufsässiger, den im Anzug seines Herrn die Großmannssucht befällt; doch mit dem Geständnis nur ein „Vorzimmersoldat“ zu sein, fällt die Vornehmheit und er zurück in den Dialekt. In diesen wunderbaren Szenen ist Fitz fast nestroyesk. Steven Klopp als Dorante ist ganz Elegiebürscherl. Interessant, wie die Dienerschaft das Problem der doppelten Lüge viel praktischer aus dem Weg schafft, als Hochwohlgeboren und die höhere Tochter. Wer küsst, kann eben nichts zerreden. Marcel-Philip Kraml ist ein spaßiger Mario.

Beim Schlussapplaus meinte der Sitznachbar, es sei erstaunlich, dass auf „Orgon“ Jaksch, den Doppelspion der Liebe, der das Spiel aus Lust an der Freud‘ noch befeuert, niemand böse sei. Na, weil er so charmant ist. Das wird man doch sehen wollen.

www.armestheaterwien.at

Wien, 14. 8. 2014

Armes Theater Wien: Play Pirandello

April 9, 2014 in Bühne

VON MICHAELA MOTTINGER

Feinstes im Novomatic Forum

Lawrence Karla, Manfred Jaksch, Krista Pauer, Piroska Szekely und Victor Kautsch Bild:  © Vondru

Lawrence Karla, Manfred Jaksch, Piroska Szekely, Krista Pauer und Victor Kautsch Bild: © Vondru

Wenn Theater nicht tatsächlich so wäre, es wäre … Nein, es ist zum Lachen. Zum Brüllen komisch. Für Insider und Liebhaber. Wenn der Schauspieler mit seinem Text nicht zufrieden ist; wenn prinzipell jeder findet, dass ALLES an dieser Inszenierung zu SEINEN Lasten geht; Streit unter Mimen, mehr Konkurrenten als Kollegen; Krieg mit dem Regisseur, denn wer hadert nicht mit Gottöberst. Es sind viele Tragödien, die es darzustellen gibt. Und das Arme Theater Wien hat daraus eine pracht- und humorvolle, hochintelligente Komödie gemacht: „Play Pirandello“ (nach dem sizilianischen Literaturnobelpreisträger in einer Fassung des ATW). Das Motto des Abends im Novomatic Forum lautet: Heute abend wird aus dem Stegreif gespielt – was nicht  wahr ist, denn natürlich gibt es einen roten Faden, auch wenn die „angeödeten Theaterbesucher“ den suchen. Und ein bisschen „Ciascuno a suo modo“ und „Leonora, Addio!“ klingeln auch rein.

Worum’s geht? Um Pirandello. Also Amore und Morto. Die Unruhe im und die Unsicherheit des Lebens. Traum und Taumel. Wahrheiten, die keiner wissen, aber alle aussprechen wollen. Morbid-makabere-melancholische Selbstinfragestellung. Aber, weil’s ja der Alte aus Agrigent ist, bläst er keinen Trauermarsch, sondern lädt zur Melodie einer Tarantella. Schnell, schnell, 6/8-Takt. Auch die Akteure des ATW kommen bei Regisseur Erhard Pauers Szenencollage, seinem Komödienkonglomerat nicht zum Verschnaufen. Gezeigt wird nicht Theater auf dem Theater. Viel zu einfach. Sondern die Proben und die Premierenbesucher gleich dazu. Formidabel eine Szene, in der diese „in die Pause“ gehen. Manfred Jaksch ständig „Wunderbar! Wunderbar!“ ruft – und damit wahrscheinlich das Dekolleté der Hauptdarstellerin meint. Während die anderen über die undeutliche Aussprache meckern und überhaupt – roter Faden: siehe oben. Kein Schwein weiß irgendwas. „Gehirnakrobatik statt Charakteren“ schimpft einer der Gäste. Aber gelacht hat man, wenn auch zufällig. Gibt’s schönere Parkettgaukelei? Man wähnt sich in einem der Thespistempeln der Stadt. Und ein Schelm, der behauptet, er hätte noch nie derlei Smalltalk – na – zumindest über sich ergehen lassen müssen. Dadagagablabla … Besonders beliebt jene, die ihre Meinung dem Feuilletong und ihrem Lieblingslästermaul anpassen.

Doch bei Pauer kommt’s noch schöner. Probe. Und der Satz: „Das Schlimmste ist, wenn der Autor dabei sitzt.“ Nur proben bei „Play Pirandello“ die Figuren (Krista Pauer und Victor Kautsch) ihre Darsteller (Piroska Szekely und Lawrence Karla). Da prallen Welten aufeinander. Wollen die einen „natürlich“ gespielt werden, während sich die anderen der Manieriertheit (großartig: Piroska Szekely, die die Hand gar nicht mehr von der Stirn kriegt; überhaupt sind alle fünf beachtliche Körperschauspieler) hingeben. Jaksch durchlebt derweil alle Qualen eines Regisseurs mit seinem „Menschenmaterial“. Vom Pointenschleuderer bis zur Fadmamsell. Wird schließlich, weil er nur das „Spektakel“ im Auge hat, aus seiner eigenen Produktion geworfen. Nicht immer die schlechteste Idee, hier ein Scherz, dass sich die Rollen und ihre Schauspieler gegen ihn verbünden.

Was braucht ausgezeichnetes Theater? Fünf ausgezeichnete Schauspieler, fünf Stühle. Das ATW. Am Ende doch noch Stegreif: Krista Pauer fragt einen Zuschauer, was er sich von einer solchen Begegnung wünsche. Meine Antwort: Dass ich etwas erfahren habe, etwas erleben durfte, das mich, mein Sein, mein Denken bereichert. Auftrag mehr als erfüllt!

www.armestheaterwien.at

Trailer: www.youtube.com/watch?v=Js2eX70jXD8

Wien, 9. 4. 2014

Armes Theater Wien: „Die Kunst der Komödie“

August 8, 2013 in Tipps

Zaubertheater ohne Kulissenzauber

 Ensemble Bild: © Vondru


Ensemble
Bild: © Vondru

Ab 14. August spielt das Arme Theater Wien Eduardo de Filippos „Kunst der Komödie“ im Wiener Volksliedwerk („Bockkeller“, 1160 Wien, Gallitzinstraße 1). Die Kunst der Komödie ist eine der schwierigsten. Aber es gibt Experten, die diese Kunst beherrschen. Der neapolitanische Dramatiker Eduardo de Filippo war so einer. Er schrieb über Seitensprünge, Heucheleien, Missverständnisse, das ganz normale Leben also, poetisch, leicht und intelligent. Und auch über das Theater selbst: In „Die Kunst der Komödie“ behauptet ein unvorsichtiger Politiker, die Wirklichkeit komme im Theater nicht mehr vor. Darauf schickt der Theaterchef seine Schauspieler. Sie mischen sich unter die Bittsteller, und sehr schnell kann der Politiker die Realität vom Spiel nicht mehr unterscheiden. Die Wirklichkeit ist oft absurder als alles, was man sich ausdenkt. Eduardo de Filippo stellt sich mit dieser Farce, in der das Theater sich selbst thematisiert, in die Tradition von Pirandellos Komödien: Schauspielkunst vermag die Gewissheit, was Realität ist, gründlich zu verunsichern.

Eduardo de Filippo ist nicht nur einer der berühmtesten Altmeister des italienischen Theaters, sondern auch der Begründer des italienischen Neorealismus. Filmregisseure wie Fellini oder Visconti haben von seinem kargen Theater gelernt. Wie in der Tradition der alten Commedia dell`arte braucht das Arme Theater Wien für seine Aufführungen nur ein Minimum an äußerem Aufwand, um sich höchst wirkungsvoll zu entfalten. Zaubertheater ohne Kulissenzauber.
Mit Klaus Fischer, Manfred Jaksch, Krista Pauer, Markus Pol, Jörg Stelling und Daniel Tejeda. Regie: Erhard Pauer.

www.armestheaterwien.at

Trailer: www.youtube.com/watch?v=Vw_rczL5vZk

Von Michaela Mottinger

Wien, 8. 8. 2013

Das „Arme Theater Wien“ im „Zimmer Nr. 6“

Mai 3, 2013 in Tipps

Schöner Abschluss der Tschechow-Trilogie

Szekely, Pauer  Bild: © Vondru

Szekely, Pauer
Bild: © Vondru

„There never was a smile like his“, schrieb Samuel Beckett. Er ist nicht der einzige, der Anton Tschechow verehrt, ja fast in ihn verliebt war. Die illustre Fangemeinde reicht von Thomas Mann bis Woody Allen. Und natürlich zum Armen Theater Wien. Das beendet seine Tschechow-Trilogie („Die Möwe“ 2010, „Onkel Wanja“ 2011, „Drei Schwestern“ 2012) mit „Zimmer Nr. 6“. Durch dessen Tür man in einen völlig neuen Assoziations- und Bedeutungsraum der Tschechow’schen Welt gelangt.

Premiere ist am 9. Mai im Wiener WUK-Projektraum.

„Wenn Sie nicht fürchten, sich an den Nesseln zu verbrennen, so gehen wir zusammen den schmalen Pfad entlang, der zu dem Nebengebäude führt, und schauen, was sich dort abspielt.“ Lautet so eine Art Leitsatz zum Stück, in dem der Zugang zu Tschechow  nicht unmittelbar im Text stattfindet. Man begegnet eher Fragmenten, Fragen, aus denen sich Figuren zu entwickeln versuchen. Nichts ist da antiquiert, sondern alles „neue Struktur“. Man darf gespannt sein. In der Regie von Erhard Pauer spielen Manuel Heuser, Manfred Jaksch, Georg Leskovich, Johannes Nepomuk, Krista Pauer und Piroska Szekely.

www.armestheaterwien.at

Von Michaela Mottinger

Wien, 3. Mai 2013