Landesgalerie Niederösterreich: Grand Opening
Mai 19, 2019 in Ausstellung
VON MICHAELA MOTTINGER
Sehnsuchtsräume und Selfmademänner

Marte.Marte: Landesgalerie Niederösterreich. Bild: © Faruk Pinjo
Am 25. und 26. Mai eröffnet die Landesgalerie Niederösterreich als neues Museum für das österreichische Kunstschaffen. Sie wird damit zum Zentrum der Kunstmeile Krems, die mit ihren Ausstellungshäusern Kunsthalle Krems, Karikaturmuseum Krems und Forum Frohner vom Minoritenplatz in Stein über den Museumsplatz bis zur Dominikanerkirche in Krems reicht. Der Tag der offenen Tür beginnt am Samstag um 14 Uhr mit einem Sommerfest.
Die Landesgalerie Niederösterreich erstreckt sich mit 3.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche auf fünf Ebenen und ist über das Untergeschossmit der Kunsthalle Krems verbunden. Das Ausstellungsprogramm verbindet die Bestände der Landessammlungen Niederösterreich mit wichtigen Privatkollektionen, darunter die von Ernst Ploil und Helmut Zambo. Drei zentrale Themen prägen die Eröffnung: Die Landschaft, der Mensch und das Sammeln. Zu diesen Schwerpunkten werden die Schauen „Sehnsuchtsräume“, „Ich bin alles zugleich“ und „Franz Hauer“ präsentiert. Die Themen sind eng mit den Beständen und der Geschichte der Landessammlungen Niederösterreich verbunden.
Auch die Frage der Aktualität des Schaffens von Egon Schiele – als zentraler Niederösterreichischer Weltkünstler – für die Gegenwart wird in allen drei Ausstellungsbereichen behandelt. Inhaltlich an die Themenausstellungen anknüpfend werden Einzelpräsentationen gezeigt. Renate Bertlmann wird zu „Ich bin alles zugleich“ ihre erste Museumseinzelausstellung absolvieren, während Heinz Cibulka mit „bin ich schon ein bild?“ im Dialog zur Ausstellung „Sehnsuchtsräume“ steht.

Heinz Cibulka, Hanno Millesi, Geschichtes Gedicht 1-4, 2000. © Landessammlungen Niederösterreich, Bild: Christoph Fuchs; Heinz Cibulka / Bildrecht, Wien, 2018

Egon Schiele, Wally, 1912. © Landessammlungen NÖ
Auf der größten Ausstellungsfläche im Untergeschoss wird die Ausstellung „Franz Hauer. Selfmademan und Kunstsammler der Gegenwart“ gezeigt. Sie rekonstruiert das Leben und die außergewöhnliche Kunstsammlung des in der Wachau geborenen Hauer, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts zahlreiche Hauptwerke von Egon Schiele, Oskar Kokoschka, Albin Egger-Lienz sein eigen nennen durfte. Im Erdgeschoss isteine Personale der Biennale-Künstlerin und Staatspreisträgerin Renate Bertlmann mit dem Titel „Hier ruht meine Zärtlichkeit“ zu sehen. Thematisch steht die Schau in Beziehung mit dem ersten Obergeschoss, in dem sich alles um die Identität und das Selbstbild des Menschen in seiner sozialen und kulturellen Umwelt dreht.
Das zweite Obergeschoss widmet sich dem landschaftlichen Sehnsuchtsraum und der Frage, wie der Mensch Natur wahrnimmt, konditioniert und zu seinem Sehnsuchtsort werden lässt. In Dialog dazu steht die Personale von Heinz Cibulka, der sich in seinen Bildgedichten häufig mit der Kulturlandschaft Niederösterreichs auseinandersetzt. Im Oktober werden die beiden Personalen durch Einzelausstellungen von Carola Dertnig und Michael Höpfner abgelöst.
19. 5. 2019