Werk X: Geschichten aus dem Wiener Wald

Oktober 14, 2019 in Bühne

VON MICHAELA MOTTINGER

Sportgymnastik mit Fascesbündeln

Die deutsch-afrikanischen Performer Franck Edmond Yao alias Gadoukou la Star, Annick Prisca Agbadou, Hauke Heumann und Gotta Depri. Bild: © Alexander Gotter

Dass Faschisten den Antifaschisten dieser Tage Faschismus vorwerfen, hält Hauke Heumann für eine beängstigende Skurrilität. Und während der Performer im Weiteren und mit Verweis auf aktuelle Vorkommnisse, Walter Lübcke und NPD-Stephan E., Halle und Stephan B., gelöschte Akten beim Verfassungsschutz, NSU, Beate Zschäpe und keine Suche nach etwaigen Unterstützern im Hintergrund, Horváths „Geschichten aus dem Wiener Wald“ ins Heute fortentwickelt, hat sich Annick

Prisca Agbadou einen Kittel mit Qualtinger-Prints übergeworfen, fungiert Gotta Depri längst als Lederhosenträger. Heimatkitsch trifft auf Kritik an ebendieser, und die Frage ist, wie viel faschistoide Tendenzen in diesem abgegriffenen Begriff stecken. Die sich diese stellen, sind das Künstlerkollektiv Gintersdorfer/Klaßen, Monika Gintersdorfer, Knut Klaßen und neben den bereits erwähnten Akteuren noch Franck Edmond Yao alias Gadoukou la Star, die im Werk X ihre Version des „Wiener Volksstück gegen das Wiener Volksstück“ (© Erich Kästner) zur Aufführung bringen. Dies mit den bewährten Methoden der deutsch-afrikanischen Truppe an ihrer einmaligen Schnittmenge von Drama und Tanz, Theater und Coupé Décalé, letzteres ein Musikstil von der Côte d’Ivoire, woher drei der Auftretenden stammen.

Ihr transkulturelles Konzept haben Gintersdorfer/Klaßen diesmal um die Musiker Der Nino aus Wien und Partnerin Natalie Ofenböck erweitert, für beide ist es die erste Theaterarbeit, in der sie nicht nur selbst komponierte Songs, teilweise nach Horváth-Originaltexten oder Ernst Arnolds „Draußen in der Wachau“ singen, sondern auch aus dieser Rolle treten, um eine auf der Spielfläche zu verkörpern. Die – auch im soziologischen Sinne – Struktur des Ganzen ist die Nacherzählung. Konkret geschieht’s da beispielsweise, dass Franck Edmond Yao alias Gadoukou la Star etwas auf Französisch berichtet, und wie er wichtig vor dem Publikum auf- und abstapft und dabei ausladend gestikuliert, folgt ihm Hauke Heumann in gleichem Schritt und Geste.

Heumanns Live-Übersetzungen sind sozusagen ein Gintersdorfer/Klaßen’sches Stilmittel, sein Nachhaken, Andersformulieren, Auslassen der Reibungskoeffizient zwischen den Ausdrucksformen, zwischen Charakter und Darsteller, zwischen Verstehen und Verhandeln. Heumanns Anmerkungen zur gezeigten Horváth-Interpretation, zu Stückinhalt und Inszenierungsweise ist die Inszenierung. Erklärt also Yao die Figur eines jungen, gut angezogenen Manns, konkretisiert ihn Heumann als Alfred, und stellt Der Nino lapidar fest: „Strizzi halt.“

Tanz den Horváth! Annick Prisca Agbadou, Franck Edmond Yao alias Gadoukou la Star und Gotta Depri. Bild: © Alexander Gotter

Pervertierung der Sportgymnastik: Depri, Yao, Heumann und Agbadou beim Turnen mit den Fasces. Bild: © Alexander Gotter

Wie Afrika als Fundament unterm „Wiener Wald“ liegt, so die Kommentare vom Nino als komödiantisch-sarkastische Folie darüber. „Difficile est satiram non scribere“, bemerkt Der Nino dazu. Aus der Beschreibung wird allmählich Darstellung, Szene um Szene schält sich aus dem Geschilderten. Yao kriecht als – böse, man weiß es – Großmutter wie eine Spinne über den Boden und kreischt gellend nach der sauren Milch. Agbadou macht die Marianne, Yao als Rittmeister einen Rückwärtssalto, Depri tritt als wuchtiger Zauberkönig auf.

Yao protestiert, geriert sich als großer Schauspieler und will zum Gaudium der Zuschauer sofort alle Rollen übernehmen. Depri und Yao schwärmen von der Valerie als selbstbewusster Frau, die Witwe sei ihre Lieblingsfigur, so die beiden, die „Draffiggantin“ führt Der Nino im Depressiv-Dialekt aus, weil sie eine ist, die sich nimmt, was sie braucht. Heißt: Sex. Und apropos: Später im Maxim wird Heumann mitteilen, dass auf Valeries hysterische Anfälle hier verzichtet wird: „Die Frauenschreie müssen wir auslassen, wir machen nicht so psychologisches Theater“, sagt er heiter entschuldigend.

In dieser Ansage über Verfremdung liegt ein tieferes Verständnis für Horváth, trotz oder eben gerade wegen der Anti-Einstellung des Abends – anti- psychologischer Annäherung, anti- kathartischem Effekt, anti- sogar Exzess. Wer wen oder über wen spricht, ändert sich ständig. Der Text durchläuft das Ensemble. Das uneigentliche Sprechen der Horváth’schen Figuren erfindet sich bei Gintersdorfer/Klaßen solcherart neu und aufs Extrem zugespitzt. Über den grotesk energischen Studenten Erich, dieser ein Vorbote des Nationalsozialismus, er laut Heumann die Repräsentationsfigur Deutschlands, kommt der zum eingangs beschriebenen Exkurs.

Und zur Rhythmischen Sportgymnastik als Kern der Gintersdorfer/Klaßen-Arbeit. Ausgehend von Mariannes Wunsch, diese einmal zu studieren, und der Pervertierung desselben, wenn sie am Ende ihres Weges als Nackttänzerin strippt, befasst sich die Gruppe sowohl mit den Theorien eines Émile Jaques-Dalcrozes, der durch die Gymnastik die Gesellschaft von ihren Zwängen befreit wissen wollte, als auch mit der Förderung der „organischen Volksgemeinschaft“ im Dritten Reich.

Neue Wienerlieder nach Horváth-Texten: Yao, Der Nino aus Wien, Heumann, Natalie Ofenböck im Spiegel und Depri. Bild: © Alexander Gotter

Qualtingerkittel trifft auf Lederhosenträger: Annick Prisca Agbadou und Gotta Depri, hinten: Natalie Ofenböck. Bild: © Alexander Gotter

In ihren „Geschichten aus dem Wiener Wald“ bewegen sich die Performer permanent im Raum, nach Art der Turnsportchoreografien vollführen sie Tanzschritte und Sprünge, „verbiegen“ sich im Wortsinn und in politischem, und verwenden als „Gerät“ schließlich schwarze Fasces, die Rutenbündel der italienischen Faschisten, übernommen von den Römern als äußeres Attribut der Herrschergewalt. Ein krasses Bild, wie die körperliche Offenbarung der Seele in Riefenstahl-Optik versinkt, wie Freikörperkultur und Reformpädagogik in NSDAP’sche Zucht und Ordnung kippen. Derart geben einem Gintersdorfer/Klaßen kaltwarm.

Auf eine großartige Szene an der schönen blauen Donau, wo Heumann als Valerie beim Umziehen von Alfred, vom Zauberkönig und von Erich bespechtelt wird, folgt die „pikante“, in Wahrheit brutale im Nachtclub, Der Nino aus Wien und Natalie Ofenböck singen „Jeder hat einen Traum, aber wahr wird er kaum“. Beim Heurigen zeigen die alsbaldigen Herrenmenschen im Spiegel ihre Fratzen, und drehen diesen natürlich genüsslich Richtung Zuschauertribüne. Wie’s für die Marianne ausgeht, ist bekannt, und als abschließendes Lied erklingt Oskars Verlobungsfeierdrohung: „Du wirst meiner Liebe nicht entgehen …“

Fazit: Diese zugleich Innenschau- wie Außenblickproduktion, die eine schon wieder nach rechts schunkelnde Gesellschaft in ihrer volksdümmlichen Gemütlichkeit und ihrem entmenschten Ausgrenzertum aufs Korn nimmt, ist eine der hervorragendsten, die das Werk X bis dato geboten hat. Ein würdiger Auftakt der unter dem Spielzeitmotto „Heimat und Arschloch“ stehenden Saison, der mit Bravour abgeschlossene Beweis, dass weder „Vaterland“ noch „Muttersprache“, sondern nur Individualität Identität erschafft.

Trailer: www.youtube.com/watch?v=deXvxHFhwbY                werk-x.at           www.gintersdorferklassen.org

  1. 10. 2019

Jüdisches Museum Wien: Stoffe und Geschichten

Juni 18, 2014 in Ausstellung

VON MICHAELA MOTTINGER

Textilien aus den Sammlungen des Jüdischen Museums

Tora-Mantel, Jüdisches Museum Wien, Inv.Nr. 635 Bild: ©David Peters

Tora-Mantel, Jüdisches Museum Wien, Inv.Nr. 635
Bild: ©David Peters

Ab 18. Juni präsentiert das Jüdische Museum Wien in der Dorotheergasse die neue Wechselausstellung „Stoffe und Geschichten“, die ausgewählte Textilien aus den Sammlungen des Museums zeigt. Zu den Zeremonialobjekten für den Gottesdienst gehören Tora-Mäntel, die die Tora bekleiden und Tora-Vorhänge, die an jenen im Tempel von Jerusalem erinnern sollen.Während Frauen bis zum Auftreten der Reformbewegung inder Synagoge zumeist keine aktive Funktion innehatten, spielen sie bis heute auch in traditionellen Gemeinden als Stifterinnenvon Textilien eine wichtige Rolle. Oft fertigten sie Tora-Vorhänge, Tora-Mäntel oder andere sakrale Textilienin Handarbeit an. Manche arbeiteten sogar ihre Hochzeitrobe zu einem Tora-Mantel um, was als besonders wohltätig galt. Die gestickten hebräischen Inschriften„erzählen“ von den Stifterinnen und ihren Familien, von persönlichen und historischen Ereignissen.

www.jmw.at

Wiener Festwochen: Geschichten aus dem Wiener Wald

Mai 11, 2014 in Bühne

VON MICHAELA MOTTINGER

Michael Thalheimer haut total daneben

Katrin Wichmann (Marianne) Bild: Arno Declair

Katrin Wichmann (Marianne)
Bild: Arno Declair

Es kann die beste aller Ideen sein, „Geschichten aus dem Wiener Wald“ vom Deutschen Theater Berlin nach Wien zu bringen. Es kann die schlechteste aller Ideen sein. Bei Michael Thalheimer ist die Idee einfach ideenlos. Nein, es macht keinen Spaß, diese Rezension zu schreiben. Thalheimer, der Geliebte, dem man Sternstunden wie „Medea“ mit Constanze Becker, „Elektra“ mit Christiane von Poelnitz und zuletzt “Maria Magdalena” mit Sarah Viktoria Frick zu danken hat. Und jetzt das. Mit zwei Stunden ist Thalheimers „Geschichten aus dem Wiener Wald“-Inszenierung die längste, die man je gesehen hat.

In den Reihen raunt’s, die Deutschen sollen gefälligst die Finger von „unserem“ Horváth lassen. So ein Blödsinn („Geschichten aus dem Wiener Wald“ wurde 1931 in Berlin uraufgeführt). Im Gegenteil. Thalheimer wäre genau der Regisseur gewesen, dem Wiener Wald endlich den Wiener runterzureißen. Ein gefallenes Mädchen. Ein uneinsichtiger Vater. Ein Säugling, den man erfrieren lässt, weil ihn keiner will. Eine Spielernatur, kein schlechter Mensch, aber einer, der halt nicht aus seiner Haut kann. Und ein sitzengelassener Bräutigam, der sein Opferlamm am Schluss zum Altar wie zur Schlachtbank führt. Was könnte universeller sein? Ein Stoff, geschaffen für Abchasien bis Zypern. Und wer, wenn nicht Thalheimer, der Frauenstückeversteher, könnte diese Existenzen aufs Existenzielle reduzieren? Kurz, bündig, schmuslos. Wer anderer als der Meister antiker Angelegenheiten könnte die „kleinen“ menschlichen Dramen zur griechisch-großen Tragödie gestalten? Schicht für Schicht die Bestie Mensch freilegen?

Er hat’s nicht gepackt. Er hat’s nicht angepackt. Er war in seinem Zugriff nicht radikal genug.

Das Ganze beginnt auf leerer Bühne mit großer Tafel, an der die Darsteller Platz nehmen (dafür ist gleich gar kein Bühnenbildner angegeben); dem Donauwalzer – Dreivierteltakt um Dreivierteltakt um Dreivierteltakt; einem Havlitschek (Henning Vogt) mit blutiger Schürze und blutigen Händen. Die Sau – man weiß es. What a life, what a cliché. Wer was zu sagen hat, kommt nach vorne und macht’s als Rampenstehtheater. In einem Horváth-Dialekt, den sich der Autor schon zu Lebzeiten verbeten hat. So werden Waserl und Madal (Maderl) und Muatal (Muaterl) germanisiert. An der Bodhur‘ (Badehure) muss man naturgemäß scheitern. Ja, der achte Hieb und der Donaustrand und die Wachau können ein Hund sein.

Einige gab’s ja, die hielten das Scheitern an der unaufgefordert dargebotenen Mund-Art für eine Persiflage aufs goldene Wienerherz. Eine Möglichkeit. Die aber nicht darüber hinweg tröstet, dass es keinerlei Personenführung gab. Nie, wagt man hier zu behaupten, blieben der Zauberkönig (Michael Gerber), die Großmutter (Simone von Zglinicki) oder die Mutter (Katrin Klein) so konturlos. Fast wie der Karton-Mummenschanz, den sich die Darsteller immer wieder unvermittelt vors Gesicht schnallten. Ja, ja, die breite Masse. Marianne kriegt noch eine dieser Masken verpasst. Der Kothurn dazu fällt aus, auch wenn Vieles stelzenhaft daherkam. So saftige Rollen so blutleer runterspielen zu lassen, ist andererseits schon wieder eine Kunst. Dazu Andreas Döhler als Alfred, der „Geschichten aus dem Spreewald“ gab, wo er, glaub‘ ike, unbedingt irgendwem eine auf die oder in die Fresse geben wollte. Schon von Gang und Gehabe her ist dieser Alfred eine Karikatur.

Wären nicht Almut Zilcher als Valerie und Peter Moltzen als Oskar auf der Bühne gestanden, man hätte das Volkstheater gar nicht erst aufsperren müssen. Zilcher bringt alles mit, was Horváth braucht. Ist genau die leicht überwuzelte Trafikantin, immer noch sexy, die’s immer noch braucht, aber nicht mehr so kriegt, die Bissgurn mit dem Herz am richtigen Fleck. Peter Moltzen legt den Oskar in Mimik und Gestik von Anfang an als Perversen fest. Man ist überzeugt, dass ihm in der Ehe „die Hand ausrutschen“ wird. Die Sau- man weiß es. Beide Rolleninterpretationen sind nicht neu, aber immer noch gut und gültig. Moltzen hat eine wunderbar clowneske Einlage, einen Kampf mit der Konfektschachtel, die er der Marianne verehren will. Katrin Wichmann als diese bemüht sich um Wahrhaftigkeit zwischen den Pappgesichtkameraden. Um so etwas wie echte Verzweiflung über ein verpfuschtes Leben. Ihr Schrei „Ich will nicht mehr geschlagen werden!“ – von der Gesellschaft, von Gott und der Welt eben – ist der einzige Augenblick des Abends, der zu Herzen geht.

Alfred Polgar bezeichnete die „Geschichten aus dem Wiener Wald“ als „ein Volksstück und die Parodie dazu“. Erich Kästner schrieb vom zerstörten Wiener Figuren-Panoptikum. Irgendwo dazwischen hätte Thalheimers Weg sein können. Aber er hat offenbar die Wanderkarte verloren. Zu den Burgruinen geht’s in der Regel eben sehr steil bergauf.

Die Bravos und Buhs aus dem Publikum hielten sich die Waage.

www.festwochen.at

www.mottingers-meinung.at/wiener-festwochen-2014

www.mottingers-meinung.at/interview-michael-thalheimer-inszeniert-elektra

Wien, 11. 5. 2014

Sommerarena Baden: Spielzeit 2014

April 23, 2014 in Klassik

VON MICHAELA MOTTINGER

Von Franz Lehár bis Andrew Lloyd Webber

Giuditta: Bibiana Nwobilo, Sebastian Reinthaller Bild: Lukas Beck

Giuditta: Bibiana Nwobilo, Sebastian Reinthaller
Bild: Lukas Beck

In der Saison 2013/2014 übernahm Publikumsliebling Gesangsstar Sebastian Reinthaller die künstlerische Leitung der Bühne Baden. Wenn am 7. Juni die Saison der Sommerarena beginnt, wird der Chef dort gleich zwei Mal auf der Bühne stehen: In „Giuditta“ und in „Die Zirkusprinzessin“. Das Programm im Detail:

Giuditta

Premiere: 20. Juni. Musik von Franz Lehár. Libretto: Paul Knepler und Fritz Löhner-Beda. Hauptmann Octavio wartet in einer spanischen Hafenstadt auf seine Einschiffung nach Nordafrika. Da trifft er auf die lebenshungrige, verheiratete Giuditta. Die beiden verlieben sich und Giuditta folgt Octavio nach Afrika. Nach Wochen des Liebestraums wird Octavio einberufen. Giuditta bleibt enttäuscht zurück. Als Octavio aus Sehnsucht das Militär verlässt, um Giuditta zu holen, hat ihr Leben bereits eine andere Wendung genommen … „Freunde, das Leben ist lebenswert“, „Meine Lippen, sie küssen so heiß“, „Du bist meine Sonne“ und „Schönste der Frauen“ sind nur einige der bekanntesten Melodien dieses letzten Bühnenwerkes des Meisters der Operette. Es singen: Bibiana Nwobilo, Laura Scherwitzl, Franz Födinger, Sebastian Huppmann, Sebastian Reinthaller, David Sitka und Helmut Wallner.

Die Zirkusprinzessin

Premiere 11. Juli. Operette von Emmerich Kálmán. Liberetto: Julius Brammer und Alfred Grünwald. Der große Star des Zirkus Stanislawski in St. Petersburg ist Mister X, der geheimnisumwitterte Kunstreiter, der nur mit einer schwarzen Gesichtsmaske auftritt. Prinz Sergius, ein von der Fürstin abgewiesener Verehrer, möchte sich rächen und bringt Mister X dazu, sich der Fürstin Fedora Palinska ohne Maske als Prinz Korossoff vorzustellen. Der Plan geht auf, die Fürstin verliebt sich in den angeblichen Prinzen. in Wahrheit ist Mister X der Neffe ihres verstorbenen Mannes, den dieser verstieß, weil er sich in Fedora verliebt hatte. Prinz Sergius fädelt eine überstürzte Hochzeit des ineinander verliebten Paares ein, wobei er Fedora nicht über die wahre Identität ihres Bräutigams aufklärt. Nach der Hochzeit provoziert der Prinz einen Eklat, indem er Fedoras nunmehrigen Gatten als einfachen zirkusartisten enttarnt und Fedora als „Zirkusprinzessin“ tituliert: Fedora fühlt sich hintergangen und gedemütigt. Nach einigen Verwicklungen und überraschungen rund um das Paar lösen sich am Abend des Wiener Opernballs alle Verwirrungen und Intrigen in Wohlgefallen auf. Es singen: Nicola Becht, Johanna Ostermann, Katharina Schätz, Dany Sigel, Melanie Wurzer, Beppo Binder, Ovidiu Cozma, Peter Edelmann, Christoph Filler, Martin Fischerauer, Michael A. Mohapp, Dariusz Rutkowski, Jevgenij Taruntsov und Sebastian Reinthaller (8. und 16. August).

Geschichten aus dem Wiener Wald

Eine Koproduktion mit dem Landestheater Niederösterreich

Premiere 26. Juli. Von Ödön von Horváth. Mit seinem bekanntesten Theaterstück „Geschichten aus dem Wiener Wald“, uraufgeführt 1931, zeichnet Ödön von Horváth in einer kaum erreichten Balance aus Trauer und Lachen, Ulk und Tragik, Gemütlichkeit und Terror, Herz und Gemeinheit das Panorama einer Gesellschaft im Umbruch: in eiten der Weltwirtschaftskrise, am Vorabend der Machtergreifung der Nationalsozialisten. Im zentrum steht, wie oft bei Horváth, ein schönes Fräulein, das die Dummheit und Enge des Kleinbürgertums flieht und von der selbstgerechten Gesellschaft zu Grunde gerichtet wird. Für die Regie konnte Birgit Doll gewonnen werden, die 1979 als Marianne in der Verfilmung durch Maximilian Schell ihren ersten großen Leinwanderfolg feierte. Neben dem Ensemble des Landestheaters Niederösterreich spielen hochkarätige Gäste. Die Darsteller: Wojo van Brouwer, Swintha Gersthofer, Pascal Groß, Christine Jirku, Christoph Moosbrugger, Petra Morzé, Dominic Oley, Marion Reiser, Hilke Ruthner, Michael Scherff, Steve Schmidt, Jan Walter, Lisa Weidenmüller, Helmut Wiesinger und andere mehr …

Jesus Christ Superstar

Wiederaufnahme 9. August im Stadttheater Baden. Von Andrew LLoyd Webber und Tim Rice. Inszenierung: Robert Herzl. Als das Musical 1971 erstmals im Londoner West End auf die Bühne gebracht wurde, war klar, dass sich die Musicalwelt durch dieses Werk für immer verändern würde. Vor dem Hintergrund der 70er Jahre wird die Passionsgeschichte vom Einzug in Jerusalem bis zum Tod Jesu am Kreuz erzählt. Jesus ist nicht mehr „nur“ der Messias, er wird von seinen Anhängerinnen als Superstar verehrt. Nur Judas steht diesem Hype kritisch gegenüber. Da er Jesus nicht überzeugen kann, wieder zur ursprünglichen idee seiner Bewegung zurückzukehren, liefert er ihn an die jüdischen Priester aus, in der Hoffnung, damit eine Katastrophe abwenden zu können. Hits wie „I Don’t Know How to Love Him“, „Gethsemane“ und „Superstar“ zählen seit der Uraufführung zu den unvergesslichen Songs dieses Meisterwerkes. Besetzung: Katharina Dorian, Dessislava Filipov, Elisabeth Reichart, Karin Seyfried, Beppo Binder, Stefan Bleiberschnig, Nicolas Boris Christahl, Alexander Donesch, Reinwald Kranner, Darius Merstein-MacLeod, Chris Murray, Markus Neugebauer, Artur Ortens, Richard Peter, Horst Schirmbrand, Richard Schmetterer, David Schuler, Christoph Sommersguter, Nikolaus Stich, Manuel Stoff und Erwin Windegger.

Konzerte 2014

Eröffnungskonzert: Lehár und Kálmán – die Silberne Operettenära: 7. Juni, Stadttheater der Bühne Baden

Franz Lehár und Emmerich Kálmán, die Komponisten der Silbernen Operettenära, als Konjunkturmotoren einer singulären Musiktheaterform zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Solisten der Sommerproduktionen 2014 präsentieren mit dem Orchester der Bühne Baden unter der Leitung von Franz Josef Breznik und Oliver Ostermann die Werke der beiden herausragenden Komponisten der Silbernen Operettenära mit bekannten und selten gespielten Musikstücken.

Sommernachtskonzert: Wienerlied – Operette – Oper – Musical: 29. August, Sommerarena der Bühne Baden

Erstaunliches, Humorvolles, Traumhaftes und Instrumentales erlebt der Zuhörer, wenn sich Künstler der Sommersaison 2014 der Bühne Baden von einer ganz anderen, ungewöhnlich neuen Seite zeigen! Die Interpreten dieses Abends – von der Diva bis zum Tenor, vom Schauspieler bis zum Instrumentalisten – präsentieren unterschiedlichste Genres wie das Wienerlied, die Operette, die Oper und das Musical, aber auch Komödiantik wird nicht fehlen – alles, was einen abwechslungsreichen Theaterabend in Baden ausmach

Musical Late Night Show: 30. August, Stadttheater der Bühne Baden

Solistinnen aus der Erfolgsproduktion „Jesus Christ Superstar“ präsentieren ein „Best of“ der beliebtesten Musicals. Ein musikalisches Highlight zu vorgerückter Stunde! Speziell für alle nachtschwärmenden Musicalfans.

www.buehnebaden.at

Wien, 23. 4. 2014

Dschungel Wien aktiv

Mai 23, 2013 in Tipps

Die „Lange Nacht der Geschichten“

Am Samstag, 25. Mai 19:00 Uhr startet die nächste DSCHUNGEL WIEN Abenteuernacht. Dann wird wieder 900 Minuten lang (also bis Sonntag früh) geübt, getanzt, gebastelt und ausprobiert, wie es sich anfühlt im Rampenlicht zu stehen. Geschlafen wird natürlich um Punkt Mitternacht auf der Bühne.   Die DSCHUNGEL WIEN Abenteuernächte für Kinder ab 9 Jahren sind bereits seit 2004 fixer Bestandteil des Spielplans und finden in regelmäßigen Abständen statt. Gestartet wird dieses Mal mit dem Besuch der Vorstellung von „Vergesst Zwerg Nase“, einem Gastspiel von theater mundwerk aus der Steiermark. Danach folgen Workshops zu den Themen „Kochen“, „Riechen“, „Schmecken“ unter der Leitung der Regisseurin Anna Spitzbart und der Theaterpädagogin Alice Bogg. Außerdem wird mit Kochtöpfen und anderem Küchenequipment musiziert. Um Anmeldung auf www.dschungelwien.at  bzw. tickets@dschungelwien.at  oder 01 522 07 20-20 wird gebeten. Die Kosten betragen € 29,00 pro Kind.

2255101809_04fffd3968_bWeiterer Termin für eine Übernachtung im Theaterhaus: am Sonntag, 08. Juni 19:30 Uhr im Rahmen der „Lange Nacht der Geschichten“.

www.dschungelwien.at

Von Michaela Mottinger

Wien, 23. 5. 2013