Leopold Museum: Deutscher Expressionismus

November 12, 2019 in Ausstellung

VON MICHAELA MOTTINGER

Seelenlandschaften von suggestiver Wirkung

August Macke: Frauen im Park (mit weißem Schirm), 1913. © Stiftung Renate und Friedrich Johenning. Bild: Linda Inconi–Jansen

Das Leopold Museum zeigt ab 15. November die Ausstellung „Deutscher Expressionismus. Die Sammlungen Braglia und Johenning“. In der Schau werden etwa 130 Exponate aus der Schweizer Sammlung Braglia und der deutschen Sammlung Johenning erstmals in Wien präsentiert, darunter Werke von Emil Nolde, Max Pechstein, Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel, Wassily Kandinsky, Alexej von Jawlensky, Marianne von Werefkin, August Macke, Franz Marc, Paula Modersohn-Becker, Paul Klee und Lionel Feininger.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde die Emotion zum Stilmittel: Beobachten hieß Empfinden. Triebgesteuert und jenseits von allen akademischen Kanons bannten junge Rebellen aus der Dresdner Künstlergemeinschaft „Brücke“ Seelenlandschaften auf die Leinwand. In Auflehnung gegen die industrialisierte Gesellschaft und ihre Konventionen strebten sie zudem eine naturbezogene Lebensreform an. Der Umkreis der Herausgeber des Münchner Almanachs „Der Blaue Reiter“ begab sich währenddessen auf die Suche nach einer neuen Innerlichkeit in der Kunst, die das rein Intuitive und die kultivierte Vernunft gelten ließ.

Auch unabhängig von den beiden wichtigen Gruppierungen wurde freilich der Schönheitsbegriff hinterfragt und erweitert. Den Farben kam dabei eine entscheidende Rolle zu: Ob grell leuchtend oder dämmrig und trüb, wirkten sie anstelle der Helldunkelkontraste als Hauptvehikel der Bilddramaturgie. Werke des deutschen Expressionismus haben an ihrer suggestiven Wirkung bis heute nichts eingebüßt.

www.leopoldmuseum.org

12. 11. 2019

Emil Nolde: Sommergäste, 1938–1945. © Fondazione Gabriele e Anna Braglia, Lugano. Bild: Christoph Münstermann, © Nolde Stiftung Seebüll

Marianne von Werefkin: Die Allee, um 1917. © Fondazione Gabriele e Anna Braglia, Lugano. Bild: Christoph Münstermann

Max Pechstein: Junge Dame mit Federhut, 1910. © Renate und Friedrich Johenning Stiftung. Bild: Leopold Museum, Wien/Manfred Thumberger © Pechstein – Hamburg/Tökendorf/Bildrecht Wien, 2019

 

Deutscher Filmpreis: „Das finstere Tal“ räumt ab

Mai 9, 2014 in Film

VON MICHAELA MOTTINGER

Acht Preise von neun Nominierungen;

Tobias Moretti bester Nebendarsteller

Florian Brückner, Tobias Moretti, Helmuth A. Häusler Bild: © Allegro Film / Thomas W. Kiennast

Florian Brückner, Tobias Moretti, Helmuth A. Häusler
Bild: © Allegro Film / Thomas W. Kiennast

Beim Deutschen Filmpreis Lola hat die Kinoproduktion „Das finstere Tal“ Freitag Abend abgeräumt. Zwar ging der Hauptpreis, die Goldene Lola für den besten Film an das Auswandererepos „Die andere Heimat“ von Edgar Reitz, der auch den Preis für die beste Regie erhielt. Doch der Alpenwestern erhielt die meisten Preise. Der Film, bei dem Andreas Prochaska Regie führte, erhielt die Silberne Lola und sieben weitere Preise, unter anderem für Tobias Moretti als besten Nebendarsteller, die Kamera, das Szenenbild, bestes Kostüm, beste Maske, die Filmmusik und die Tongestaltung.

www.deutscher-filmpreis.de

www.mottingers-meinung.at/tobias-moretti-in-das-finstere-tal/

Wien, 9. 5. 2014