Art Carnuntum: Ein Neubeginn im Zeichen des Dionysos

Juli 15, 2021 in Bühne

VON MICHAELA MOTTINGER

Intendantin Constantina Bordin lädt zum Festival

Intendantin Constantina Bordin. Bild: © Art Carnuntum

Nach dem unerwarteten Tod des Art Carnuntum-Intendanten Piero Bordin (siehe: www.mottingers-meinung.at/?p=44986) und der langen Corona-Krise wagt dessen Tochter, die neue Intendantin Constantina Bordin (zur Person: www.mottingers-meinung.at/?p=45569) noch in diesem Sommer einen Neustart des Festivals. Das diesjährige Programm will an die 32 erfolgreichen Jahre Art Carnuntum anknüpfen, die Arbeit des Gründers Piero Bordin würdigen und gleichzeitig einen Neubeginn setzen. Dabei soll auch eine Rückbesinnung auf die Einzigartigkeit des Ortes und seines Festivals vollzogen werden.

Dionysos, der griechische Gott des Theaters und des Weines, soll wieder nach Carnuntum zurückkehren. Dabei soll das dionysische Motiv der Wiedergeburt eine ganz besondere Bedeutung einnehmen: für das Aufatmen der Kunst nach der Corona-Pandemie und die Wiederbelebung des Festivals Art Carnuntum. Doch Carnuntum soll nicht „nur“ als einzigartiger Ort des Welttheaters erlebt werden, sondern auch als Ort der Philosophie, des kreativen Austausches der Geisteswissenschaften. Dazu sind folgende Veranstaltungen geplant:

Programmschwerpunkte 2021

27. August, 18 Uhr: Art Carnuntum – Die Sternstunden. Eine Hommage an Piero Bordin und sein Wirken für Art Carnuntum. Fotoausstellung im Amphitheater Petronell-Carnuntum. Anlässlich der Wiedereröffnung des Welttheater-Festivals lädt Intendantin Constantina Bordin – im Rahmen eines Dionysos Festes- Freunde, Weggefährten und Zuschauer ein, sich an die Höhepunkte der vergangenen 32 Festivaljahre unter ihrem Gründer und Leiter Piero Bordin zu erinnern. Die Fotoausstellung im Amphitheater Petronell-Carnuntum bietet einen umfassenden Rückblick auf die Sternstunden der hier gezeigten Theaterproduktionen. Der nostalgischen Rückschau auf so zahlreiche einzigartige Theatererlebnisse der vergangenen Jahre soll ein optimistischer Blick in die Zukunft des Festivals folgen.

Exodos: Sofia Hill. Bild: © Johanna Weber

Exodos: Sofia Hill. Bild: © Johanna Weber

27. August, 20.30 Uhr: Exodos, Gastspiel des Athener Attis-Theaters, inszeniert von Theodoros Terzopolous und gespielt von Sofia Hill, im Amphitheater Petronell-Carnuntum, mit deutschen Untertiteln. Der Titel Exodos bezieht sich auf die Bezeichnung für jenen Teil in der griechischen Tragödie, der nach dem letzten Chorlied steht. Das Stück ist eine Bühnenkomposition von Monologen aus den Tragödien „Medea“, „Alkestis“, „Antigone“ und „Das Orakel der Pythia“. Alle diese Monologe befinden sich im Exodos der jeweiligen Tragödie und beginnen somit in jenem Moment, in dem das Drama seinen Höhepunkt erreicht und seinem tragischen Ende zustrebt. Exodos ist aber auch der Moment des Bewusstseins, des Reflektierens und des Nachdenkens, eine Art Blick über den Horizont nach der Flut der Leidenschaft. Die Exodos geht zwar immer auf ein Ende zu, bedeutet jedoch immer auch einen neuen Anfang. Constantina Bordin: „Gerade in Zeiten wie der Coronakrise und nach dem Tod meines Vaters ist Exodos ein Stück mit einzigartiger starker Symbolkraft. Denn eine neue Ära beginnt. Eine Aufbruchstimmung, die sich ihrer Wurzeln bewusst ist, und Art Carnuntum neu beleben will.“

28. August, 12 – ca. 17.30 Uhr: Symposion Die Rückkehr des Dionysos. Im Archäologiepark Carnuntum, Seminarrau im Infozentrum. Mit einem Symposium soll die Rückkehr des Dionysos nach Carnuntum gebührend gefeiert werden. Neben der Theatergröße Theodoros Terzopoulos haben weitere hochkarätige Teilnehmer zugesagt: der Dramaturg und Autor Frank Raddatz, die Theaterwissenschaftlerin Dr. Penelope Chatzidimitriou, Dr. Sampatakakis Professor für Theater an der Universität Patras, die Leiterin des Europäischen Kulturzentrums Delphi Maro Nicolopoulou, die Theaterwissenschaftlerin Erika Fischer-Lichte, ebenso Savas Patsalidis, Professor an der Aristoteles Universität und Andrea Porcheddu, Professor für Philosophie an der Universität Rom.
Um Anmeldung unter: festival@artcarnuntum.com wird gebeten.

Ausblick auf den Herbst: Carnuntum – ein Ort der Philosophie

Durch das Festival Art Carnuntum wurde Carnuntum zum Ort des Welttheaters, an dem seit 33 Jahren alljährlich bedeutende Theaterproduktionen in spannenden, zeitgemäßen Inszenierungen gezeigt werden. Nun soll Carnuntum auch – wieder – ein Ort der Philosophie werden. Als Ausgangspunkt soll das philosophische Wirken des römischen Kaisers Mark Aurel dienen, des Philosophenkaisers, der in Carnuntum nicht nur für mehrere Jahre seinen Kaisersitz hatte, sondern auch einen Teil seiner philosophischen „Selbstbetrachtungen“ hier verfasst hat. Ab Herbst sind in Zusammenarbeit mit der Universität Wien philosophische Begegnungen in Carnuntum geplant, die sich an Fachleute und Studenten wenden, aber auch die Bewohnerinnen und Bewohner der Region einbeziehen sollen, um die weitreichende Bedeutung Carnuntums ins Bewusstsein zu rücken.

www.artcarnuntum.com

15. 7. 2021

Art Carnuntum: Constantina Bordin wird Intendantin

April 1, 2021 in Bühne

VON MICHAELA MOTTINGER

Eine Expertin in den Fußstapfen ihres Vaters

Constantina Bordin plant die weitere Zusammenarbeit mit Shakespeare’s Globe Theatre London, das 2019 mit „Comedy of Errors“ gastierte. Bild: Marc Brenner

Nach dem Tod von Piero Bordin, Gründer und Intendant von Art Carnuntum (www.mottingers-meinung.at/?p=44986), wird seine Tochter Constantina Bordin Leiterin des international renommierten Welttheaterfestivals. „Die Übernahme findet diesen Sommer statt“, teilte die 24-Jährige, die bereits viele Jahre aktiv am Festival mitgewirkt hat, der APA mit. Mit dem Londoner Globe Theatre soll weiter kooperiert werden, kündigt sie an.

„Nicht nur hat mich mein Vater an all seinen künstlerischen sowie historischen Aktivitäten und Projekten teilhaben lassen, sondern mich von Anfang an unter seine Fittiche genommen, um mich für die Leitung des Welttheaterfestivals perfekt auszubilden“, betont Constantina Bordin. Sie hat die Studien Philosophie, Byzantinistik und Neogräzistik – historisches und philologisches Studium der Griechischen Sprache: Alt-, Mittel- und Neugriechisch – absolviert und internationale Erfahrungen, etwa beim Theaterregisseur und -methodiker Theodoros Terzopoulos, gesammelt. Mit Terzopoulos, Experte des antiken Theaters, arbeitete sie zuletzt im Sommer 2020 in Athen zusammen.

Constantina Bordin. Bild: © Star Foto/privat

„Ich habe somit nicht nur das Privileg, vom Intendanten Piero Bordin persönlich auf die Nachfolge des Theaterfestivals vorbereitet worden zu sein, sondern auch im Anschluss meiner Studien sowohl an der Universität Wien als auch auf internationaler Ebene Erfahrungen zu sammeln sowie wissenschaftliche Beiträge zu leisten“, so Constantina Bordin. Zusätzlich stehe sie seit Jahren in Kontakt mit der internationalen Theaterwelt wie mit dem La MaMa Theater New York oder dem Shakespeare’s Globe Theatre London.

Art Carnuntum wurde 1989 gegründet und hält in Theater-Aufführungen und Symposien im Amphitheater Petronell-Carnuntum und in Schloss Hof einerseits die Erinnerung an die kulturhistorisch bedeutsame Stätte hoch, wo am 11. November 308 unter der Leitung von Diokletian die sogenannte

Kaiserkonferenz stattfand, bei der die Machtverhältnisse im Römischen Reich neu aufgeteilt wurden, und führt andererseits mit Aufführungen aus allen Weltteilen die Theatertradition der Antike fort. Prominente Theatermacher und -gruppen kommen immer wieder gerne nach Carnuntum. Tony Harrison, Sir Peter Hall, Michael Cacoyannis, Peter Brook, Gerárd Depardieu, Hansgünther Heyme, Peter Stein, Ellen Stewart, Tadashi Suzuki, Salvador Tavora, Theodoros Terzopoulos oder Robert Wilson waren bereits im Amphitheater zu Gast.

Sternstunden waren bis dato unter anderem der „Pylade“ aus New York, (Rezension: www.mottingers-meinung.at/?p=21209), „The Taming of the Shrew“ aus London (Rezension: www.mottingers-meinung.at/?p=29244) oder „Thyestes“ aus Ljubljana (Rezension: www.mottingers-meinung.at/?p=25396), unvergesslich auch das von Bordin geschriebene und ausgeklügelte Spektakel „The Summit/Der Gipfel“. (Rezension: www.mottingers-meinung.at/?p=25528). In Zeiten von Corona streamte Bordin zuletzt direkt aus Shakespeare’s Globe.

www.artcarnuntum.at

  1. 4. 2021

Art Carnuntum: Intendant Piero Bordin ist gestorben

März 14, 2021 in Bühne

Piero Bordin. Bild: © Art Carnuntum

Der Theatermacher Piero Bordin, Gründer und Leiter des Welttheaterfestivals „Art Carnuntum“ ist am Freitag im Alter von 73 Jahren gestorben. Das teilte seine Ehefrau Elfriede am Sonntag www.mottingers-meinung.at und der APA mit. Bordin war beim Begräbnis seiner Schwiegermutter am Wiener Zentralfriedhof mit einem Herzinfarkt zusammengebrochen und ist in der Folge in einem Wiener Spital gestorben.

Piero Bordin wurde am 24. Juli 1947 als Sohn einer aus Athen stammenden Mutter und eines venezianischen Vaters in Wien geboren, studierte an der Universität für Angewandte Kunst und arbeitete zunächst als Schüler und Mitarbeiter von Peter Weibel als bildender Künstler. 1989 gründete er das Festival „Art Carnuntum“, das mit Theateraufführungen und Symposien im Amphitheater Petronell-Carnuntum und in Schloss Hof einerseits die Erinnerung an die kulturhistorisch bedeutsame Stätte hochhielt, wo am 11. November 308 unter Diokletian die sogenannte Kaiserkonferenz stattfand, bei der die Machtverhältnisse im Römischen Reich neu aufgeteilt wurden – diesbezüglich war Bordin der Initiator des internationalen Kulturprojekts „Die Kaiser von Carnuntum veränderten die Welt“, und andererseits mit Aufführungen aus allen Weltteilen die Theatertradition der Antike fortführte.

Seiner selbstlosen Begeisterung und Theaterleidenschaft war es zu verdanken, dass prominente Theatermacher und -gruppen vom La MaMa Theater New York bis zum Londoner Shakespeare’s Globe Theatre immer wieder gerne nach Carnuntum kamen. Tony Harrison, Sir Peter Hall, Michael Cacoyannis, Peter Brook, Gerárd Depardieu, Hansgünther Heyme, Peter Stein, Ellen Stewart, Tadashi Suzuki, Salvador Tavora, Theodoros Terzopoulos oder Robert Wilson waren im Amphitheater zu Gast.

Sternstunden waren unter anderem der „Pylade“ aus New York, (Rezension: www.mottingers-meinung.at/?p=21209), „The Taming of the Shrew“ aus London (Rezension: www.mottingers-meinung.at/?p=29244) oder „Thyestes“ aus Ljubljana (Rezension: www.mottingers-meinung.at/?p=25396), unvergesslich auch das von Bordin geschriebene und ausgeklügelte Spektakel „The Summit/Der Gipfel“. (Rezension: www.mottingers-meinung.at/?p=25528). In Zeiten von Corona streamte Bordin zuletzt direkt aus Shakespeare’s Globe.

2007 wurde Bordin mit dem Niederösterreichischen Kulturpreis in der Sparte „Darstellende Kunst“ ausgezeichnet, 2017 wurde ihm für sein mit dem Europäischen Kulturerbe-Siegel ausgezeichneten Festival der Berufstitel Professor verliehen. 2018 erhielt er das Ritterkreuz des päpstlichen Silvesterordens, Cavaliere di San Silvestro Papa, die Überreichung nahm Kardinal Christoph Schönborn vor.

Unsere Gedanken gelten in diesen Stunden seiner Familie, vor allem Elfriede Bordin. Lieber Piero, du wirst fehlen!

www.artcarnuntum.at

14. 3. 2021

Art Carnuntum: Piero Bordin präsentiert das Programm

Juni 25, 2019 in Bühne

VON MICHAELA MOTTINGER

Shakespeare’s Globe und ein Fest für Melina Mercouri

Twelfth Night. Bild: Marc Brenner

Sein sagenhaftes Dreißig-Jahr-Jubiläum feiert Art Carnuntum, das Welt-Theater-Festival im römischen Amphitheater Petronell-Carnuntum, im Sommer 2019 – und wie stets hat Intendant Piero Bordin ein erlesenes Programm zusammengestellt, das, wie es sich für einen „Runden“ gehört, mit einem Geburtstagsfest beginnt.

Am 3. August, 19.30 Uhr, lädt Bordin unter dem Titel Aus Mythen Geboren zu einer poetisch-musikalischen Reise zu den Wurzeln der europäischen Kultur, eine Hommage an das Theater und an Melina Mercouri, der Initiatorin der „Kulturhauptstädte Europas“, mit Live-Orchester und den berühmtesten Liedern der legendären Schauspielerin, Sängerin und späteren griechischen Kulturministerin.

Regie-Altmeister und Antiken-Spezialist Hansgünther Heyme wird Texte aus 2500 Jahren lesen, in denen starke Frauenfiguren eine wichtige Rolle spielen: von der tatkräftigen Hausfrau Praxagora des Aristophanes bis zu den zahlreichen Antigones und Medeen. Für mediterranes Flair sorgt Weinbauer Trygeos Traubenzupfer.

Seit Jahren sind die großartigen Aufführungen des Shakespeare’s Globe Theatre aus London die Highlights des Festivals. Heuer kommt das Ensemble wieder mit drei Inszenierungen zu Art Carnuntum, allesamt Stücke, die von Schiffbrüchigen handeln, die auf der Suche nach Verwandten oder einer neuen Heimat sind. So ist am 9. August, 19.30 Uhr, The Comedy Of Errors zu sehen, in dem ein Paar auf See getrennter Zwillingsbrüder und ein Paar ebenfalls getrennter Zwillingsdiener für Chaos sorgen. Am 10. August, bereits um 14 Uhr, folgt Twelfth Night über Zwillinge, die ein Schiffbruch auseinandertrieb, was zu Liebesqualen und den wohl hervorragendsten Liedern, die Shakespeare je geschrieben hat, führt. Um 19.30 Uhr desselben Tages wird schließlich Pericles gezeigt, die erste von Shakespeares späten Romanzen, in denen der Prinz von Tyrus sich gezwungen sieht, aus seinem Königreich zu fliehen und die Welt zu durchstreifen …

The Comedy Of Errors. Bild: Marc Brenner

The Comedy Of Errors. Bild: Marc Brenner

Pericles. Bild: Marc Brenner

Pericles. Bild: Marc Brenner

Ein Experiment wagt Piero Bordin dann am 14. August, 21 Uhr, mit Die Erkannten Unerkannten des polnischen Theaters der Schattenrevolution ohne Worte. Die Inszenierung von Wioletta Dadej verspricht ein faszinierendes, archaisch anmutendes Theaterereignis zu werden, das fast ohne Sprache auskommt. Ein Spektakel, das sich auf die Werke der 2017 verstorbenen polnischen Bildhauerin Magdalena Abakanowicz bezieht und deren eindrucksvolle Figurengruppen zu beleben versucht, eine Performance, die zeigt, was passiert, wenn eine Menge beinah identer Gestalten beginnt, an Individualität zu gewinnen, und zu Entdecker, Manipulant, Führer, Retter oder gar Verbrecher mutiert, Propheten und Ideologen aufsitzt, nur um am Ende erneut eine uniforme, formlose Masse zu werden. Ganz klar, dass bei diesem Abend Fragen über Freiheit und Unterdrückung verhandelt werden.

Aus Polen kommt „Die Erkannten Unerkannten“. Bild: Theater der Schattenrevolution ohne Worte

The Summit / Der Gipfel: Diocletian (Erich Svoboda) steigt bodyguard-bewacht aus seinem Wagen. Bild: Art Carnuntum

Auch der diesjährige Aufführungszyklus gipfelt in The Summit / Der Gipfel (Rezension: www.mottingers-meinung.at/?p=25528) am 23. August, 21 Uhr. Nach einem Text und in der Inszenierung von Piero Bordin kann das Publikum eines der historisch wichtigsten Ereignisse auf österreichischem Boden mitverfolgen, die im Jahr 308 in Carnuntum stattgefunden habende „Kaiserkonferenz“, ein Gipfeltreffen, bei dem unter Leitung von Diokletian die IV. und letzte Tetrarchie zustande kam, bei der vier Kaiser zur Macht gelangten, die innerhalb von fünf Jahren die damalige Welt weiter entwickelten. Mit ihren Edikten beendeten sie die Christenverfolgung und gewährten erstmals religiöse Toleranz für alle Glaubensgruppen, bis heute eines der elementarsten und erneut schwerst missachteten Menschenrechte. Ein Projekt, das mit ausschlaggebend dafür war, dass die Europäische Kommission Carnuntum das Europäische Kulturerbe-Siegel verliehen hat.

INFO: Alle Zuschauerplätze sind überdacht, dem Wetter angepasste Kleidung wird dennoch empfohlen. Parkplätze sind ausreichend vorhanden. Es gibt aber zu allen Aufführungen auch komfortable Shuttlebusse von und zur Wiener Staatsoper, für die die Tickets aufgrund der limitierten Sitzplätze jeweils zusammen mit den Eintrittskarten zu erwerben sind.

www.artcarnuntum.at

25. 6. 2019

Art Carnuntum: Das London Globe Theatre kehrt zurück

Januar 14, 2018 in Tipps

VON MICHAELA MOTTINGER

Und das Publikum wählt diesmal das Stück aus

Die neue künstlerische Leiterin Michelle Terry geht wieder auf Tour, so kommt das Globe Theatre aus London auch nach Österreich. Bild: Sarah Lee

Dieser Tage gab Shakespeare’s Globe Theater in London das diesjährige Programm unter der neuen künstlerischen Leitung von Michelle Terry bekannt. Sie bringt das Globe im wahrsten Sinne des Wortes wieder auf Tour. Und dies gleich mit drei Stücken, interpretiert von einem spielfreudigen Ensemble großartiger Schauspieler unter der Regie von Brendan O’Hea.

Nach einer Pause im Vorjahr kommt das Theater auch wieder exklusiv für Österreich zu Art Carnuntum – und zwar mit “Der Kaufmann von Venedig”, “Der widerspenstigen Zähmung” und „Was ihr wollt“ (“Twelfth Night”), die vom 29. Juni bis 1. Juli zu sehen sein werden. „Was ihr wollt“ ist gleichzeitig das Motto der Dreifach-Produktion – so kann das Publikum mit einem Stimmzettel bei einer Matinee am Samstag selbst wählen, welches der möglichen Shakespeare-Stücke an diesem Nachmittag gespielt werden soll.

Two Gentlemen of Verona, 2016: Launce mit seinem Hund Crab: Charlotte Mills und Musiker Fred Thomas. Bild: Barbara Pálffy

Hamlet, 2016: Jennifer Leong: Ophelia verfällt dem Wahnsinn. Bild: Shakespeare’s Globe Theatre

„Art Carnuntum ist seit mehr als zehn Jahren – von Anbeginn an – Partner und ,Part of the Game‘ des erfolgreichen Konzeptes Shakespeare auf ursprüngliche Art einem heutigen Publikum näher zu bringen: Protagonisten sind die hervorragenden und vielseitigen Schauspieler. Und dies trifft sich auch mit dem Ziel von Art Carnuntum, das europäische Kulturerbe in ursprünglicher Form zeitgemäß zu beleben – von Aischylos über Sophokles, Euripides, Aristophanes und Plauto bis Shakespeare…“, so Art-Carnuntum-Mastermind Piero Bordin.

Als sensationell kann die Resonanz der britischen und internationalen Presse bezeichnet werden. Bordin: „Die Idee das Publikum wie zu Shakespeares‘ Zeiten abstimmen zu lassen, welches Stück gezeigt werden soll, wurde sehr positiv aufgenommen – Kultur-Headlines gab’s unter anderem bei der Times und beim Guardian.

Das Programm: Freitag, 29. Juni: Der Kaufmann von Venedig, Samstag, 30. Juni: Der widerspenstigen Zähmung,  Sonntag, 1. Juli: Twelfth Night / Was ihr wollt, Matinee am Samstag: „Was das Publikum will”. Eine komplette Programmvorschau für Art Carnuntum 2018 folgt im Frühjahr.

www.artcarnuntum.at

14. 1. 2018