Hunger.Macht.Profite.
Oktober 29, 2013 in Film
VON MICHAELA MOTTINGER
Filmtage zum Recht auf Nahrung
Sechs Bundesländer – 16 Veranstaltungsorte – 28 Filmvorführungen mit drei Filmbrunchs und einer Sneak Preview – mehr als 60 ImpulsgeberInnen bei den Filmgesprächen: Am 6. November starten in Wien, Vorarlberg, Niederösterreich, Kärnten, Steiermark, Oberösterreich die Filmtage zum Recht auf Nahrung „Hunger.Macht.Profite.6“.Aus Essen lässt sich reichlich Profit schlagen – die Zocker an den Rohstoffbörsen werden immer erfinderischer, treiben für ihren Profit Nahrungsmittelpreise drastisch in die Höhe und damit Menschen in den Hunger. Gleichzeitig verschärft sich der Preiskampf im Lebensmittelhandel, die Profitmargen der ErzeugerInnen schwinden, der Druck auf die ArbeitnehmerInnen steigt.Die Filmtage Hunger.Macht.Profite. zeigen im November 2013 zum 6. Mal kritische Filme über unser Agrar- und Ernährungssystem, die Ungerechtigkeiten und Profiteure sichtbar machen. Die Auswirkungen sind für alle klar zu sehen, die sehen wollen. Der Profit, der mit diesen Ungerechtigkeiten gemacht wird, ist versteckt.
Zum Programm: www.HungerMachtProfite.at
Die Filme:
The Food Speculator
von Kees Brouwer, Backlight – VPRO (Niederlande 2011, deutsch untertitelt)
Regisseur Kees Brouwers begibt sich selbst in die Rolle eines Lebensmittelspekulanten. Eine Forschungsreise, die uns an Plätze wie die Straßen von Tunesien und an die Rohstoffbörse von Chicago führt.
Kurzfilm Nahrungsmittelspekulation
Wie wird mit Nahrungsmitteln spekuliert, welche Gefahren birgt es und was deshalb geschehen muss.
The Carbon Rush
von Amy Miller (Kanada 2012, deutsch untertitelt)
„Grüne“ Projekte in Honduras, Panama oder Indien erhalten Emissionszertifikate für die Aufrechnung von Schadstoffbelastungen, die sonstwo erzeugt wurden – mit welchen Auswirkungen?
Eine Handvoll Zukunft – Ein Jahr mit der Gartenkooperative ortoloco
von Sonja Mühlemann und Jeanne Woodtli (Schweiz 2012,schweizerdeutsch)
Sie säen, jäten, ernten. Denn sie wollen wissen, woher das Gemüse kommt, das vor ihnen auf dem Teller liegt. Über 100 GenossenschafterInnen zählt die regionale Gartenbaukooperative Ortoloco in Dietikon.
Kleine Bauern – Große Bosse
von Oda Lambrecht und Lutz Ackermann (Deutschland 2013, deutsch)
Viele BäuerInnen klagen über steigende Abhängigkeiten und Verschuldung. Grund ist die gestiegene Konzentration in der Branche, nur wenige Großkonzerne bestimmen den Markt.
Kurzfilm GAP-Video: Die Zukunft unseres Essens steht auf dem Spiel! In diesem Moment wird eine Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU (GAP) diskutiert.
Future Farmer Films: Kurzportrait des 26-jährigen Moritz Schäfer, der in Deutschland einen konventionellen Betrieb übernahm und ihn heute biologisch bewirtschaftet.
Land Rush
von Hugo Berkeley und Osvalde Lewat (Mali 2012, deutsch)
Ackerland wird immer knapper. Investoren schauen sich längst nach landwirtschaftlich nutzbaren Flächen außerhalb ihrer eigenen Staatsgrenzen um. Viele Entwicklungsländer stehen vor einem Dilemma.
Nicht gut genug
eine ORF-Am Schauplatz Produktion von Ed Moschitz (Österreich 2012, deutsch)
Ist eine Frucht zu dick, dünn, oder gar unförmig, kommt sie nicht ins Geschäft. So landen tausende Tonnen einwandfreier Lebensmittel, die KonsumentInnen angeblich nicht wollen, im Müll.
Essen im Eimer: Die große Lebensmittelverschwendung
von Valentin Thurn (Deutschland 2010, deutsch)
Die Doku begibt sich auf der Suche nach den Ursachen und findet ein weltweites System, an dem sich alle beteiligen. Die systematische Überproduktion wirkt sich verheerend auf das Weltklima aus. Aber es geht auch anders: Weltweit versuchen Menschen, die irrsinnige Verschwendung zu stoppen.
Sachamanta
von Viviana Uriona (Argentinien/Deutschland 2012, deutsch untertitelt)
In Argentinien betreiben bäuerliche und indigene Gemeinschaften ihre eigenen Radiostationen, schaffen so ein Gemeinschaftsgefühl und stärken den Kampf gegen Landraub und Unterdrückung.
Die Strategie der krummen Gurken – Gartencoop Freiburg
von Sylvain Darou und Luciano Ibarra (Deutschland 2013, deutsch)
Der Film dokumentiert die politischen Motivationen und die Praxis der Kooperative, indem er die AkteurInnen der Gartencoop zu Wort kommen lässt.
Edible City: Grow the Revolution
von Andrew Hasse und Carl Grether (USA 2011,deutsch)
Edible City, die essbare Stadt, ist eine betriebsame Reise in die Good Food-Bewegung. Das Spektrum der porträtierten AktivistInnen, Initiativen und engagierten BürgerInnen zeigt, wie jeder Mensch zum Wandel unseres Nahrungsmittelsystems beitragen kann.
Spielorte und -termine:
Vorarlberg:Filmforum Bregenz im Metrokino,Artenne Nenzing, Spielboden Dornbirn
Wien:Top Kino
Niederösterreich:Purgstall an der Erlauf, Cinema Paradiso St.Pölten, Miniplex Mank, Steinakirchen am Forst
Kärnten:Demeterhof Kraindorf, Alte Burg Gmünd, Filmstudio Villach
Steiermark:Filmzentrum im Rechbauer Kino Graz
Oberösterreich:Moviemento Linz, Local-Bühne Kino Freistadt, Arbeiterkammer Braunau, Kino Ebensee
http://hungermachtprofite.blogspot.co.at/
Trailer: www.youtube.com/watch?v=uem2ceZMxYk&list=PLA092AA40FEA4D4EA&feature=player_embedded#t=0
Wien, 29. 10. 2013