Wolverine: Weg des Kriegers

August 9, 2013 in Film

Müssen ja nicht immer alle Mutanten sein

Yukio (Rila Fukushima) und Logan / Wolverine (Hugh Jackman) Bild: © 2013 Twentieth Century Fox

Yukio (Rila Fukushima) und Logan / Wolverine (Hugh Jackman)
Bild: © 2013 Twentieth Century Fox

Freunde blauer Haut oder von Laseraugen kommen im zweiten Spin-Off der X-Men-Saga definitiv nicht auf ihre Kosten. In „Wolverine: Weg des Kriegers“ gibt es außer dem schnittigen Hugh Jackman nämlich nur noch zwei andere Mutantinnen. Trotzdem: Dieser Alleingang der Eisenkralle ist um Lichtjahre besser als sein Vorgänger vor vier Jahren. Jackman darf endlich einmal schauspielen. Und das tut er von kraftvoll über – weil zum verwundbaren Menschen verwandelt – melancholisch-verzweifelt bis düster-bitterböse. Die mit gelungenen Effekten und vielen überraschenden Wendungen gespickte Story überzeugt. Nur 3D hätte man sich wieder einmal sparen können.

Der an den Comic von Frank Miller und Chris Claremont angelehnte Inhalt: Nachdem er seiner geliebten Jean Grey  – die ihm allnächtens im Traum erscheint, um ihn zu ihr, heißt: in den Tod zu locken – das Licht auslöschen musste, irrt Logan ziellos durch die USA. Da spürt ihn die geheimnisvolle Yukio (Rila Fukushima) auf. Sie soll Logan nach Japan bringen. Ein Freund, den er als Kriegsgefangener im Zweiten Weltkrieg vor dem Atombombenabwurf gerettet hat (Logans Körper schützte ihn, nahm die Verstrahlung auf und steckte sie weg), liegt im Sterben und will sich verabschieden. Tatsächlich aber hat der inzwischen zum Superindustrieboss aufgestiegene Yashida ganz andere Pläne. Weil Logan des Lebens ohnedies müde sei, will er dessen Unsterblichkeit. Und schon ist Wolverine wieder im Kampfeinsatz. Gegen Ninjas, eine giftzüngige Viper-Frau – Yashidas „Ärtzin“ – und einen riesigen Adamantium-Samurai. Und während Wolverines Selbstheilungskräfte schwinden, verliebt sich Logan in Yashidas Enkelin Mariko, mit der er nach einem Entführungsversuch auf der Flucht quer durch das Land der aufgehenden Sonne ist …

Regisseur James Mangold grübelt in seinem Film über die existenziellen Fragen des Lebens. Sein oder Nichtsein? Oder unsterblich sein, während all deine Lieben das Zeitliche segnen? Ein bisschen erinnert der Yakuza-Thriller an das „Highlander“-Thema. Doch auch was Wolverine betrifft, kann es nur Einen geben: Hugh Jackman. Bemerkenswert auch die rothaarige Mutantin Yukio, die ihre Zukunftsvisionen zwar noch nicht ganz im Griff hat, aber vielleicht kann ihr ja Professor Xavier dabei helfen. Falls man die Figur in den 2014 anlaufenden „X-Men: Days of Future Past“ hinüberretten will. Denn, was man nicht sollte, ist das Kino vor dem Abspann zu zu verlassen. Nach dessen Ende scheitert Logan wieder einmal am Metalldetektor eines Flughafens. Auf einem Monitor wird gezeigt, wie die Firma „Trask Industries“ bahnbrechende Fortschritte in der Robotertechnologie gemacht hat (ein Hinweis auf die Sentinels, die in „Days of Future Past“ eine Rolle spielen werden). Als er bemerkt, wie einige Münzen neben ihm zu schweben beginnen, fährt er herum und sieht sich Magneto gegenüber, der ihm offenbart, dass den Mutanten dunkle Zeiten bevor stünden. Und auch der totgeglaubte Charls Xavier erscheint plötzlich wieder auf der Bildfläche …

www.fox.de/cinema/the_wolverine/13222/

Trailer: www.youtube.com/watch?v=ODAV3k91G0Q

Von Michaela Mottinger

25. 7. 2013