Karikaturmuseum Krems: Zwei neue Ausstellungen im Jubiläumsjahr / Freier Eintritt am 20. Februar

Februar 16, 2021 in Ausstellung

VON MICHAELA MOTTINGER

Satirische Highlights und der Janosch-Superstar

Herr Wondrak von Janosch: Museum. © Janosch film & medien AG

Das Karikaturmuseum Krems startet mit einem Best-Of an Karikaturen der Landessammlungen Niederösterreich und einem Exkurs zum kultigen Herrn Wondrak von Janosch ins Ausstellungsjahr 2021 – und lädt Interessierte zum Eröffnungstag Samstag, 20. Februar, bei freiem Eintritt ein. 2021 feiert das Karikaturmuseum Krems sein 20-jähriges Bestehen. Seit 20 Jahren sammelt auch das Land Niederösterreich Karikatur und Bildsatire.

Nach etwa zwei Jahrzehnten ist diese Karikatursammlung mit zirka 7.000 Originalen die größte ihrer Art in Österreich. Die Ausstellung „Schätze aus 20 Jahren. Karikaturen aus den Landessammlungen Niederösterreich“ zeigt eine Auswahl von 230 Arbeiten und von 20 Künstlern aus den Landessammlungen Niederösterreich.

„In der Ausstellung finden sich wahre Schätze ausgehend von den 1900er-Jahren bis hin zu brandaktuellen Arbeiten. Einen Schwerpunkt stellen Bildgeschichten von ihren historischen Anfängen im deutschen Sprachraum dar. Politische Karikaturen, die die Provokation nicht scheuen, bilden den zweiten Fokus der Ausstellung“, führt Gottfried Gusenbauer, künstlerischer Direktor des Karikaturmuseum Krems, aus.

Gezeigt werden Bildgeschichten von den 1920er-Jahren, von Fritz Gareis jun. und Ladislaus Kmoch, bis hin zum Lochgott von Rudi Klein. Die Schau spannt den Bogen weiter zur Gegenwart der politischen Karikatur. Zu sehen sind wahre Schätze von Meistern des Genres, darunter Erich Eibls „Schilling-Hai“, Erich Sokols Kommentar zur Besetzung der Hainburger Au oder Bruno Haberzettls erster „Frauenminister“ Österreichs. Provokant präsentiert sich Thomas Wizanys Joe Biden. Auf das Coronajahr blickt man mit Michael Pammesberger zurück.

Bruno Haberzettl: Ausstaendig, Datum. © B. Haberzettl/ Landessammlungen NÖ

Petar Pismestrović: Rudolf Anschober, 2020. © Petar Pismestrović

Bruno Haberzettl: Bundeskanzler Kurz und die (berechtigte) Angst vor Wiedergängern. © Bruno Haberzettl/ Landessammlungen NÖ

 

Mit den Originalen im Exkurs zum kultigen Herrn Wondrak würdigt das Karikaturmuseum Krems den 90. Geburtstag des genialen Zeichners Horst Eckert alias Janosch. Sein beliebter Antiheld stellte im ZEIT-Magazin einmal wöchentlich die Fragen des Lebens und beantwortete sie mit Einblicken in die eigene Lebensphilosophie. Wondrak – der Janosch für Erwachsene – ist so, wie sein Schöpfer Janosch es gerne wäre:

Einer, der offenbar alles falsch macht und dank seiner unkonventionellen Lebensphilosophie doch immer richtig liegt. Was er anfängt, ist selten vernünftig und trotzdem stets zielführend – weil Wondrak gar kein Ziel hat. Er hat nur den richtigen Weg und Grenzen kennt sein Leben ohnehin nicht, denn es gibt nur Möglichkeiten. 2019 erschien dort ein letzter Beitrag, „Herr Wondrak, wie sagt man Tschüss?“

Selbstverständlich geöffnet haben wird auch das Deix-Archiv. Mehr als 50 Karikaturen aus vielen Themenbereichen. Einfach die Ladenschränke öffnen und staunen!

www.karikaturmuseum.at

16. 2. 2021

Erich Sokol: Demnächst nasse Füße. © Annemarie Sokol/ Landessamml. NÖ

Thomas Wizany: Rodeo-Joe …, 2020. © Thomas Wizany

Manfred Deix: Wen wählt man da am besten, 2007. © Manfred Deix/ Landessammlungen NÖ