21er Haus: Die Sprache der Dinge & Cornelius Kolig
Juni 7, 2016 in Ausstellung
VON RUDOLF MOTTINGER
Das Paradies aus Plexiglas und Polyester

Robert F. Hammerstiel, Made by Nature- Made in China, 2004-2006. Bild: © Belvedere, Wien

Cornelius Kolig, Ohne Titel, 1972. Bild: © Belvedere, Wien
Das 21er Haus zeigt ab 10. Juni zwei Ausstellungen: „Die Sprache der Dinge. Materialgeschichten aus der Sammlung“ mit Arbeiten unter anderem von Franz West, Herbert Brandl, Gelatin, Gerhard Richter, Robert F. Hammerstiel, Heimo Zobernig, Anselm Kiefer, Brigitte Kowanz, Daniel Spoerri, Erwin Wurm und Franz von Zülow. Die Ausstellung mit Werken aus der Sammlung zeitgenössischer Kunst und der Artothek des Bundes stellt den Umgang mit Materie, Material und Materialitäten in den Fokus.
Seit den 1960er-Jahren sind sie gleichermaßen Ausgangspunkt und Inhalt künstlerischer Produktion. Standen etwa in der Minimal Art die spezifischen Eigenschaften des jeweiligen Materials selbst im Vordergrund, zeugen aktuelle Auseinandersetzungen das Spannungsverhältnis zwischen Materialität und Immaterialität im Zeitalter der Digitalisierung. Die Schau stellt beide Positionen im Vergleich nebeneinander.
Außerdem zu sehen ist „Cornelius Kolig: Organisches“. Der 1942 in Vorderberg in Kärnten geborene Maler, Bildhauer, Installations- und Objektkünstler ist durch seine kompromisslosen Arbeiten bekannt geworden, die um den menschlichen Körper und die Psyche, Sexualität und Tod, Obsessionen und Tabus kreisen. In den 1960er- und 1970er-Jahren experimentierte er mit neu entwickelten Werkstoffen wie Plexiglas und Polyester und schuf in erster Linie Skulpturen, die der technoiden Ästhetik der Zeit verpflichtet waren.
1980 begann er mit der Errichtung seines Lebens- und Gesamtkunstwerks: einer Architekturanlage in Vorderberg an der Gail namens „Das Paradies“. Die Präsentation bietet Einblicke in unterschiedliche Werkgruppen seines umfangreichen künstlerischen Schaffens.
Wien, 7. 6. 2016